Full text: [Theoretischer astronomischer Nachlass] (7. Band)

STÖRUNGEN DER PALLAS. 
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bruar 1817 bis März 1818; der erste Plan einer solchen Tafel wird bereits im Briefe an Olbers vom 
8. April 1813 erwähnt, in welchem Gauss auch die Absicht ausspricht, die Störungen durch Saturn und 
Mars berechnen zu lassen. 
Über die Ausarbeitung seiner Methode, als deren Beginn wir die »Exposition d’une nouvelle méthode 
etc.« anzusehen haben, finden sich Andeutungen in den Briefen vom 12. December 1813 und vom 25. Sep 
tember 1814. Dass diese mit der Absicht der Bewerbung um den von der französischen Akademie ausge 
setzten Preis begonnen wurde, geht schon aus ihrer Abfassung in französischer Sprache hervor. Wie sich 
dann die Hoffnungen der astronomischen Welt, der Preis möchte Gauss zufallen, durch lange Jahre hin 
zogen und doch schliesslich enttäuscht wurden, zeigt der Briefwechsel deutlich genug. 
Ln Einzelnen ist folgendes zu bemerken : 
Zu [I.]: Die Briefstellen sind nach den Originalen abgedruckt, mit Ausnahme des ersten Briefes an 
Olbers vom 3. Januar 1806, dessen Original sich auf der Pulkowaer Sternwarte befindet und von dem das 
Archiv durch Vermittlung von Herrn C. SCHILLING-Bremen eine Copie besitzt. Zum Brief von Hansen an 
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Gauss vom 7. Pebruar 1843 ist zu bemerken, dass nicht sondern das Mittel i I ——■-I 1 die 
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letzterwähnte Zahl 9,791 4946 n ergibt, also nicht ——— mit ——— übereinstimmt, sondern dies Mittel; ich 
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verdanke diese Mittheilung Herrn J. Kramer, der das Beispiel nachgerechnet hat. 
Zu [II.]: Von der »Exposition d’une nouvelle méthode« etc. befinden sich im Nachlass zwei un 
vollendete Entwürfe, von denen nur der erste das mitabgedruckte Motto trägt. Die ersten drei »Sections« 
unterscheiden sich nicht wesentlich in beiden Entwürfen und sind (Seite 439—464) nach dem zweiten Ent 
wurf abgedruckt. Die »Quatrième Section« dagegen ist in beiden Entwürfen gänzlich verschieden und darum 
nach beiden abgedruckt ; im ersten Entwurf bricht sie inmitten eines Satzes ab. Bei den Manuscripten fand 
sich auf einem Zettel folgende »L[isting] 185 5 Aug. 18« Unterzeichnete Bemerkung: »Diese offenbar ganz 
druckfertige Abhandlung, welche sich in dem (3 -)- 4)ten Bande von Grelles Journal vorfand, scheint in’s 
Jahr 180 6 (spätestens) gesetzt werden [zu] müssen, insofern die in der »Quatrième Section« enthaltene Ent 
wickelungsmethode nach Gauss’ mündlichen Äusserungen früher als die von Eourier gegebene vom Dec. 
1806 niedergeschrieben war«, mit dem späteren Zusatz: »Jedoch stellt die Stelle Art. 20 »pendant les 
années 180 3 ... 1816« die Zeit der Abfassung nach dem letztgenannten Jahre. Noch wäre nicht ohne 
Interesse, dem Ursprung der zu Ende Art. 3 angeführten Constanten nachzuspüren.« 
Aus dem Briefwechsel geht aber hervor, dass jedenfalls der erste Entwurf etwa 1815 zu setzen ist, 
der zweite, der den von Listing erwähnten Gegenstand behandelt, also noch später; Gauss mündliche 
Äusserungen können sich nur darauf beziehen, dass er diese Untersuchungen überhaupt schon gemacht, even 
tuell an anderer Stelle aufgezeichnet hatte. Von befreundeter Seite erhielt ich einige interessante Mit 
theilungen über den GAUSSschen Convergenzbeweis, von denen ich hier nur erwähnen kann, dass Poissons 
analoger Beweis bereits 1815 im Bulletin der Société philomatique p. 9 0 im Auszug erschienen ist. Es 
wäre nicht unmöglich, dass Gauss diesen Auszug bei der Abfassung des zweiten Entwurfs gekannt hat und 
vielleicht gerade dadurch zum Niederschreiben des von ihm früher gefundenen Beweises veranlasst wurde. 
Gauss scheint, wie schon erwähnt, die Ausarbeitung der »Exposition« in der Absicht unternommen zu 
haben, sie für den von der Pariser Akademie auf die Störungen der Pallas ausgesetzten Preis einzusenden, 
dessen Vertheilung schliesslich bis zum Jahr 1816 hinausgeschoben worden war (vgl. auch den Brief an 
Olbers vom 8. Januar 1816, S. 4 2 7). 
Zu [III.]—[IV.] ; Die Rechnungen zu den speciellen Störungen finden sich zum grössten Theil auf 
Blättern, zum kleinern in Handbüchern. Der gesamte Text und zum Theil auch die Zahlen haben ergänzt 
werden müssen. Den Originalen sind entnommen: S. 473—474 die Formeln, die sich auf den zur zweiten 
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