Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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BRIEFWECHSEL. ÄNDERUNG DER POLHOHE MIT DER HOHE. 
9'-9 
g *9 
wird (die NEWTONSche Abplattung). 
Bei dieser neuen umfassenden Form wird, wenn ich mit Sabine 
g'—g 1 
~1T ~ 192/7 
setze, die Polhöhe in a 
— cp -f-107 0". — sin 2 cp. 
Also für die höchsten Berge in Schlesien nur etwa \ Secunde. Ich muss 
Ihnen indessen offenherzig gestehen, dass ich die ganze Untersuchung nur wie 
eine theoretische Curiosität betrachten kann, der durchaus alle praktische Be 
deutung abgeht. Sie hätte eine solche nur dann, wenn auf der glatten Erd 
oberfläche DAE eine dünne hohe Säule Aa errichtet wäre, auf deren Gipfel 
wie am Fuss man die Polhöhe beobachten könnte. In der Wirklichkeit, wo 
a etwa auf einem hohen Berge liegt, kann man erstlich dem Punkt A gar 
nicht beikommen, und wenn man es auch könnte, und die Ungleichheit der 
Richtung der Lothlinie in A und a durch Messungen scharf bestimmen 
könnte, so hätte man doch gar kein Recht, obige Formel wie diesen Unter 
schied darstellend zu betrachten, da die Anziehungen der oberhalb des 
Niveaus von A liegenden Bestandtheile des Erdkörpers viel grössere und 
einem Calcül gar nicht zu unterwerfende Ungleichheiten in den Endresultaten 
für die Schwere in A und a hervorbringen werden. 
Ich habe mich über diesen Gegenstand im Allgemeinen in meiner Schrift 
von 1828 über den Breitenunterschied von Göttingen und Altona, p. 73 [vergl. 
diesen Band, S. 49], bereits so ausgesprochen, dass ich jetzt nichts Besseres 
darüber zu sagen weiss. 
BEMERKUNGEN. 
Der vorstehende Brief, von dem eine Abschrift im Ganss-Archiv vorhanden ist, ist abgedruckt in den 
»Protocollen der Verhandlungen der permanenten Commission der europäischen Gradmessung vom 23. bis 
29. September 1869 in Florenz«, (Als Manuscript gedruckt.) S. 80—32. 
Krüger, Börsch.
	        
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