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BEMERKUNGEN.
REDUCTION DER SPHÄRISCHEN DREIECKSWINKEL ETC.
BEMERKUNGEN.
Die Notiz [l] ist in ein Rechnungsheft für die hannoversche Gradmessnng eingetragen. Gauss hat
ß _j_ y
hier als Werthe der Correctionen — 1 —-,
-1, a ^ angegeben. Die Reduction von A auf 51 kann man
aus der Gleichung
J) c J) c
cos 51 = sin — sin 1- cos — cos — cos A, (r = Radius der Kugel)
2 r 2 r 2 r 2 r
erhalten, die entwickelt zunächst
A-5t
— — — [bb 4- cc] cotang A ...
irr sin A 8 rr
liefert. Beschränkt man sich auf die Glieder zweiter Ordnung, so kann man
bb-^-cc = aa + 2&CCOS A
setzen. Damit ergibt sich
A— 51 = -—- (2&csin A — aacotangA)
8 rr
(b&cotang R+ cccotang C).
Zu demselben Ergebniss gelangt man, wenn man bedenkt, dass A — 5i gleich dem Excesse des sphärischen
Vierecks ist, dessen Eckpunkte der Pol des Dreiecks, die Fusspunkte der Lothe von diesem auf die Seiten
b und c und der Punkt A sind.
Die Notiz [2] befindet sich auf dem letzten Blatte des GAUSSSchen Exemplars der »Analytischen
Trigonometrie von G. S. KlÜgel. Braunschweig 1770«. Nach einer von Gauss gehaltenen Vorlesung;
»Anleitung zur hohem Geodäsie«, von der eine Nachschrift vorliegt, gründet sich die Ableitung der in [2]
gegebenen Bedingungsgleichung darauf, dass, wenn
m — n sin (cp — 0)
m! = n sin (cp' — 0)
m" = n sin (cp" — 0)
ist, alsdann
m sin (cp' — cp") -f- m' sin (cp" — cp) -f- m" sin (cp — cp') = o
wird. Bedeutet nun i den Neigungswinkel der Ebene des grössten Kreises gegen die Äquatorebene, und
werden die Längen L — L 0) L' — L 0 , L"—L 0 von dem durch den Durchschnitt beider gehenden Meridian
an gezählt, so ist aber
tang B — tang i sin [L — L 0 )
tang B' = tang i sin [L' — L 0 )
tang B" = tang i sin [L” — L 0 ).
Krüger, Börsch.