ZUR NETZAUSGLEICHUNG.
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Gauss an Gerling. Göttingen, 2. Mai 1837.
Was die Berechnung der geodätischen Messungen betrifft, so
habe ich zwar die Elimination bei meinen eigenen Hauptdreiecken von Göt
tingen bis Jever, gegen 40 Dreiecke zwischen 33 Punkten, ganz vollständig und
nach aller Strenge ausgeführt. Es blieb dies aber damals eine sehr beschwer
liche langwierige Arbeit trotz der Kunstgriffe, die ich dabei freilich angewandt
habe. Allein diese Ihnen genügend zu erklären, würde ein kleines Buch, und
um dieses auszuarbeiten, erst ein Wiederhineinstudiren von meiner Seite nöthig
sein, woran ich jetzt gar nicht denken kann.
Bei den später von meinem Sohn, Hartmann und Müller ausgeführten
Dreiecken, in Westphalen, Lüneburgschen, Harz und Wesergegend, sowie
den vorjährigen, habe ich von der äussersten Strenge etwas nachgelassen, und
es so gemacht, dass ich
1) die Winkelbedingungen allein in Betracht zog und danach scharf aus
glich. Dann
2) zu diesen ausgeglichenen Zahlen die neue Ausgleichung suchte, welche
die Seitenverhältnisse erfordern [*)].
Will man sich die Mühe geben, dies Verfahren alternirend wiederholt
anzuwenden, bis man zu stehenden Resultaten kommt, was ich bereits im
Supplementum etc. p. 28 [ m )] anempfohlen habe, so gelangt man, wie dort
bewiesen ist, genau zu denselben Resultaten, als wenn man alle Bedingungen
auf Einmal berücksichtigte.
Gauss an Gerling. Göttingen, 5. Junius 1838.
Nach einem Theorem, wovon ich nicht bestimmt weiss, ob ich es Ihnen
früher schon mitgetheilt habe, muss man, wenn in einem Dreieckssystem p
Punkte durch l Linien verbunden sind, gleichviel ob die Richtungen der letz
tem bloss einseitig oder hin und zurück festgelegt sind, ausser den Bedin-
[*) Yergl. S. 253.]
[**) Band IV, S. 7 7/79.]
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