Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION, 
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gefunden, der mehr Hoffnung darbot. Allein später zeigte sich dies absolut 
unmöglich, da der Wald zwischen 10 [Hauseiberg] und 14 [Scharnhorst] auf 
zu hohem oder vielmehr nicht genug niedrigem Terrain lag, und ich musste 
mich glücklich schätzen, noch einen andern Punkt, Breithorn, zu finden, wo 
mit es endlich gelang. Inzwischen war auch die Linie 9.13 [Falkenberg- 
Wilsede] vermittelst eines sehr bedeutenden Durchhaus geöffnet und so hätte nun 
10 [Hauseiberg], wenn man 11 [Breithorn] früher gekannt hätte, ganz wegbleiben 
können. Allein ich behielt jenen Punkt mit bei, und halte es für einen über 
aus schätzbaren Yortheil, dass in meinem Systeme drei Vierecke verkommen, 
in denen alle sechs Richtungen wirklich hin und zurück gemessen sind. 
Nachdem alle Winkel vorher in jedem Dreieck zur gehörigen Summe gehörig 
ausgeglichen waren, bedurfte es nur noch sehr kleiner Modificationen, meistens 
unter o;T, um diese drei Vierecke in volle Harmonie zu bringen. Es wäre 
zu wünschen, dass man bei jeder Messung solche Prüfungen hätte. Es gibt 
Messungen, wobei die Summen der drei Winkel überall zum Bewundern 
stimmen, und wo eine solche Prüfung zeigt, dass manche Winkel um 2" bis 
3" gewiss unrichtig sind. In der That ist die Prüfung vermittelst der Summe 
der Winkel à la portée von jedermann; die durch Diagonalen ist es weniger, 
so leicht sie auch für einen Mathematiker ist, und man kann sich der Ver- 
muthung nicht erwehren, dass die erstere Prüfung zuweilen dazu gedient 
haben mag, wenn auch nicht die Beobachtungen zu verfälschen, doch etwas 
zu wählen (man bemerkt eine Tendenz dazu selbst bei Delambre). Nördlich 
von Wulfsode ist zum Glück noch der Timpenberg gefunden, der unmittelbar 
mit Hamburg verbunden werden kann; der versuchte Durchhau von Timpen 
berg nach Lüneburg ist missglückt, weil das Land dazwischen zu wenig depri- 
mirt war. Die Richtungen von 10 nach 11 und von 11 nach 14 haben 
grosse Durchhaue erfordert. Immer machte ich es mir zum Gesetz, mit der 
Rechnung allen Messungen, wie ich sie erhalten hatte, gleichen Schritt zu 
halten (bis auf die allerletzte Zeile), und nur dadurch ist es möglich ge 
worden, alle Durchhaue mit der äussersten Präcision so durchzuführen, dass 
auch nicht Ein Stamm ohne Noth gefällt ist, oder die Unmöglichkeit der 
Durchhaue so früh wie möglich bestimmt zu erkennen. So wusste ich z. B. 
die Depression, unter der 14 [Scharnhorst] in 10 [Hauseiberg] oder 20 [Lüne 
burg in 19 [Timpenberg] erscheinen musste, genau voraus; für den ersten 
ix. 
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