ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION.
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im Dreieck 4. 5. 6 [Hohehagen-Hils-Brocken], wo er 3"7 beträgt und haupt
sächlich dem schwierigen Pointiren auf den Brockenhaus-Thurm zuzuschreiben
ist, welcher bei Sonnenschein nie gut geschnitten werden kann wegen der
Phase. Gern mässe ich die Winkel dieses Dreiecks, wenn es die Zeit er
laubte, noch einmal nach. In diesem Jahre hatte ich oft drei Heliotrope
zugleich in Activität, deren einen mein Sohn besorgte; es ist in der That ein
prachtvoller Anblick. Die Nachricht, welche ein gewisser Schubach über die
Heliotrope im [Astronomischen] Jahrbuch 1825 gegeben hat, beruht auf einem
Irrthum und hat gar nichts mit meinen Heliotropen gemein; diese sind künst
liche Instrumente, deren Einrichtung mir erst sehr viele Mühe gekostet hat,
die nun aber auch, wie ich glaube, nichts zu wünschen übrig lassen. Ich habe
von beiden Einrichtungen, die unter sich ganz verschieden sind, Exemplare für
den General Müffling hier anfertigen lassen, auch Gerling hat zwei erhalten;
vielleicht kann ich bald in Schumachers Astronomischen Nachrichten Abbil
dungen davon geben. Zum Telegraphiren und um bei grossen Entfernungen den
gegenüb erstehenden Heliotropen erst die Richtung zu zeigen, brauchte ich oft
einen grossen Spiegel von einem Euss Quadrat, welcher wieder auf andere Art
gelenkt wurde. Der Anblick davon ist nach der Beschreibung meiner Gehülfen
höchst prachtvoll gewesen; auf vier Meilen weit hat es dem blossen Auge
zuweilen wehe gethan, lange hinzusehen. — Doch jetzt genug hievon.
Ihre Art, geodätische Beobachtungen zu behandeln, habe ich mit Ver
gnügen in Schumachers Astronomischen Nachrichten gesehen. Sie wissen,
dass dieser Gegenstand mich schon vor vielen Jahren beschäftigt hat. Da
Ihren Arbeiten nicht leicht etwas beigefügt werden kann, so würde, hätten
unsere Wege sich begegnet, jene Bekanntmachung meine eigene Arbeit über
flüssig gemacht haben. Allein die Art, wie ich diesen Gegenstand behandelt
habe, ist von der Ihrigen durch und durch verschieden, und so werde ich also
in Zukunft bei Bekanntmachung meiner Messungen auch meine theoretischen
Arbeiten ausführlich entwickeln. Ich hoffe darin manches unerwartete geben
zu können. Aber diese Untersuchungen hängen mit einem reichen, fast un
erschöpflich reichen Felde zusammen, und ich fühle oft mit inniger Wehmuth,
bei dieser wie bei so vielen andern Gelegenheiten, wie meine äussern Verhält
nisse mich an weitaussehenden theoretischen Arbeiten hindern. Wenn solche
ganz gedeihen sollen, muss man sich ihnen ganz hingeben können und nicht
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