ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION.
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und so eine Description géométrique eines grossen Theils von Europa
geben, wenn ich durch Mittheilung gehörig unterstützt würde. Aber ! !
Herr v. Muffling hat mir doch seine 15 Dreiecke vom Rhein bis Seeberg
mitgetheilt. Vorläufig, aber freilich nur sehr roh, habe ich bereits Göttingen
angeschlossen. Nemlich 1812 habe ich auf dem Haustein, dessen Lage gegen
Göttingen näherungsweise aus meinen Winkelmessungen in hiesiger Gegend
folgt, die Winkel zwischen Göttingen, Brocken und derBoineburg (2. Müffling-
scher Punkt) gemessen, freilich auf mehrere Minuten ungewiss; doch glaube
ich, dass die Eintragung Göttingens, die hieraus folgt, wohl auf 100 Meter
beinahe zuverlässig ist. Es folgt daraus: Längenunterschied zwischen der Göt
tinger und Seeberger Sternwarte in Zeit 3 m 8®7, was sehr nahe mit den astro
nomischen Bestimmungen zutrifft. Paris wäre hienach, wenn es 33 m 35 s west
lich von Seeberg liegt, 30 m 26 s ,3 westlich von Göttingen. Die neue Sternwarte
liegt 1®9 östlich von der alten, die ich früher immer 30 m 23|- s von Paris setzte.
Gauss an Olbers. Göttingen, 18, April 1822.
Bei allen meinen Rechnungen liegen folgende Dimensionen der
Erde zum Grunde
« = 3 271821 [Toisen]
b = 3 261 011
i
Abpl. =
302,68
Eigentlich hatte ich ganz Walbecks Resultat annehmen wollen:
einen Schreibfehler hatte ich aber jene schon vor längerer Zeit der Berechnung
von mancherlei Hülfstafeln untergelegt, und hielt es um so weniger der Mühe
werth, diese deshalb umzuarbeiten, da der Unterschied weit unter der durch
alle Gradmessungen zu erreichenden Genauigkeit liegt.
Gauss an Olbers. Zeven, 4. Julius 1824.
Für weiteres Fortschreiten sind die Aussichten äusserst schlecht.
Nach meiner frühem Hoffnung Bremen zu umgehen, wird nicht thunlich sein, da
[*) Siehe die Briefe an Olbers vom 6. Julius 1824, S. 320 Anmerkung, und vom l. März 1827, S. 378.]
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