Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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BRIEFWECHSEL MIT OLBERS. 
und zweifelhaft, ob sie nicht ganz unrichtig gewesen, und darf wenigstens 
auf keinen Fall hoffen, andere von der Richtigkeit derselben zu überzeugen. Was 
namentlich das Dreieck Bremen-Brüttendorf-Wentel betrifft, so hätte ich mich 
selbst sehr ungern dazu entschlossen, weil es nicht schön ist, und auf ein 
mal nicht viel weiter bringt; rncksichtlich der Genauigkeit aber (ganz 
abgesehen davon, wie genau die Winkelmessungen an sich sind), würde ich 
dasselbe, seine Winkel zu 12°,46°, 122° angenommen, vollkommen einem 
andern gleichgestellt haben, dessen Winkel 76°, 46°, 58° gewesen wären. 
Gauss an Olbers. Göttingen, 19. Februar 1825. 
Ich schicke Ihnen mein vollständiges Höhenverzeichniss [*)]. Bei Hamburg 
ist eine kleine Veränderung von ±2,7 Fuss vorgenommen, da Schumacher mil 
den Höhenunterschied zwischen dem Knopf und den Fenstern des Cabinets, 
den ich früher zu 47,9 Fuss nach Benzenbergs Kupferfstich] angenommen 
hatte, nach Sonnins Kupferstich] zu 53,3 angibt; ich habe also einstweilen den 
Knopf (meinen Zielpunkt) um 2,7 höher, die Fenster 2,7 [Fuss] tiefer gesetzt 
als vorher. Dadurch wird dann auch Schumachers Barometer 2,7 [Fuss] tiefer 
als vorher, also gegen Göttingen — 357,8 [Fuss] und gegen Ihr Barometer —70,4 
[Fuss] = 11,73 Toisen. Der Unterschied mit Ihrer Barometerbestimmung ist 
also jetzt ganz unbedeutend. Doch wird dies noch etwas modificirt werden, da 
ich auch auf einigen Stationen den Fussboden der Laterne zum Zielpunkt 
gebraucht habe, dessen Tiefe unter dem Knopfe mir Schumacher nicht mitge- 
theilt hat, und überhaupt sollte wohl die relative Höhe der drei Punkte 
ordentlich trigonometrisch gemessen werden (aus einem nahen Standpunkte). 
[*) In Gangs’ Nachlass ist das Original dieses Verzeichnisses vorhanden; demselben ist das folgende 
zugefügt:] 
«Die Höhen hei den Hauptpunkten beziehen sich, mit Ausnahme von Göttingen, Lüneburg und Ham 
burg, wo das Nähere besonders bemerkt ist, allemal auf diejenige Fläche, auf welcher der Ilepetitionskreis 
gestanden hat. Bei den meisten Plätzen ist dies ein aufgemauertes steinernes Postament von 3£ Fuss Höhe 
über der Erde, zuweilen ein paar Zoll mehr, zuweilen weniger. Nur beim Meridianzeichen beträgt diese 
Höhe etwas mehr, nemlich 5 Fuss«.
	        
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