Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION. 
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sich, ferner die Möglichkeit, den Falkenberg mit Wilsede vermittelst eines 
Durchhaus durch das Becklinger Holz zu verbinden, und die Hoffnung, dass 
die beiden Punkte Hauseiberg und Garssen vermittelst eines oder einiger 
Zwischenpunkte und einiger Durchhaue durch die Waldungen, welche sie 
scheiden, würden verknüpft werden können. Allein rücksichtlich solcher 
Durchhaue, ohne welche in diesen Gegenden schlechterdings nicht durchzu 
kommen ist, glaubte ich mir zwei Gesetze auflegen zu müssen; erstlich, so 
viel irgend möglich, allen edlem Holzarten (als Eichenwäldern) auszuweichen, 
und zweitens die Richtung der Durchhaue vorher mit ausserster Präci- 
sion zu bestimmen, so dass sie so schmal wie möglich ausfallen sollten, und 
auch nicht Ein Stamm ohne Noth gefällt zu werden brauchte. Um aber 
dies zu erreichen, mussten schon sehr scharfe Messungen, die zum Theil 
künstlich arrangirt und combinirt werden mussten, vorangehen, und diese 
Hessen sich mit Genauigkeit und mit dem möglich geringsten Zeitaufwand erst 
dann ausführen, wenn die Hauptmessungen erst selbst bis in diese Gegend 
vorgerückt waren, und ich darf hier im voraus bemerken, dass ich diese 
Zwecke späterhin auch zu meiner vollkommensten Zufriedenheit erreicht habe. 
Die Zwischenzeit von der Rückkehr von der Recognoscirungsreise bis 
zum eigentlichen Anfang der Messungsoperationen verwandte ich dazu, die 
Instrumente ganz in gebrauchfertigen Stand zu setzen, alles nöthige vorzu 
bereiten, und dem Hauptmann Müller und dem Lieutenant Hartmann die 
jenigen Instructionen zu geben, die zu einem vollkommenen Ineinandergreifen 
der Operationen erforderlich waren. Am 16. Junius trat ich die Reise nach 
Lichtenberg, dem ersten in diesem Jahre vorzunehmenden Dreieckspunkte an, 
wohin mein Sohn mit einem Theile der Instrumente schon vorausgereist war. 
Die wirklichen Messungsarbeiten haben in diesem Jahre vier Monate ge 
dauert, nemlich bis Mitte Octobers, und während dieser Zeit sind neun 
Hauptdreieckspunkte absolvirt: im Jahr 1821 konnten in einer nicht viel 
kürzern Zeit nur fünf vorgenommen werden; dies so viel raschere Fort 
schreiten ist hauptsächlich der Vermehrung der Zahl der Gehülfen und der 
Heliotrope zuzuschreiben; allein noch wichtiger ist der daraus erhaltene Ge 
winn in der Vergrösserung der Genauigkeit der Messungen selbst 
Der Zweck der Triangulirung, als Theil der Gradmessung, ist, die Göttinger 
Sternwarte durch ein zusammenhängendes System von Dreiecken mit den däni-
	        
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