Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

ZUR. HANNOVERSCHEN TRIANGULATION. 
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was die Arbeit beschleunigt; sehr wichtig ist in dieser Beziehung auch der 
Umstand, dass der Gebrauch der Messkette dadurch fast ganz überflüssig und 
nur ausnahmsweise nöthig wird, da die Triangulirung die Grundlinien schon 
von selbst gibt, und mit einer Schärfe, welche die gewöhnliche Kette gar 
nicht einmal geben könnte. 
Allein auch, wo schon Detailaufnahmen vorhanden sind, wie bei den 
meisten Ämtern des frühem Bestandes des Königreiches, bieten die festen 
Punkte das Mittel dar, die aus der Zusammensetzung entstandenen Fehler zu 
berichtigen, und dadurch selbst Karten, die sich auf unvollkommene Auf 
nahme-Methoden gründen, wenn sie sonst im kleinen Detail gut sind, zu Dar 
stellungen umzuarbeiten, die auch hohem Anforderungen Genüge leisten können. 
Was demnach die Maassregeln betrifft, um die Triangulirungen zur Ver 
vollkommnung der Geographie möglichst nützlich zu machen, so sind dabei 
die bereits ausgeführten Messungen von den eventuell über andere Landes- 
theile künftig zu erstreckenden zu unterscheiden. 
Bei letztem wird die Gewinnung genauer Bestimmung einer möglichst 
grossen Anzahl fester Punkte gleich als Hauptzweck berücksichtigt werden 
müssen. 
Bei den bereits ausgeführten Messungen hingegen ist allerdings diese 
Rücksicht nur als untergeordnet betrachtet gewesen; allein da ich, wie schon 
erwähnt, dieselbe doch stets im Auge gehabt habe, so viel, ohne das Haupt 
geschäft zu hemmen, geschehen konnte, so müssen hinsichtlich des Erfolges 
hier abermals die nördlichen Gegenden von den südlichen unterschieden werden. 
In der nördlichen (grossem) Hälfte, d. i. etwa von der' Stadt Hildesheim 
an bis zum Meere, also in dem flachen Theile des Landes, ist die Ausbeute in 
der erwähnten Beziehung so ergiebig gewesen, dass wenig oder nichts zu 
wünschen übrig bleibt 
In dem südlichsten Theil des Königreichs hingegen ist die Anzahl der 
scharf bestimmten Kirchthürme viel kleiner, da theils wegen der Grösse der 
Dreiecke, theils wegen der gebirgigen Beschaffenheit des Landes nur wenige 
Thürmc von mehr als Einem Hauptdreieckspunkte aus zugleich sichtbar waren. 
Für die Vervollkommnung der Geographie- des Königreichs, und namentlich 
um einer Detailaufnahme der südlichen Theile des Hildesheimschen und des 
Eichsfeldes ähnliche sichere Grundlagen zu verschaffen, würde es daher aller-
	        
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