Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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NACHLASS. 
genau bekannten, theils zufälligen Umständen abhängt (z. B. besondere Terrain- 
Schwierigkeiten, oder Witterungszustand), so ist doch mit einiger Wahrschein 
lichkeit anzunehmen, dass, wenn der Hauptmann Müller sich diesen Mes 
sungen allein zu widmen hat, er sie in zwei Sommern ganz oder doch grössten- 
theils würde vollenden können. 
Die eigentlichen letzten Resultate der trigonometrischen Messungen selbst 
sind die Zahlen, welche die Lage der bestimmten Objecte (grösstentheils 
Kirchthürme) auf das schärfste festlegen, und daher einen bleibenden Werth 
behalten. Nach ganz vollendeter Arbeit werden dieselben geordnet, und 
grösserer Sicherheit wegen in mehrern Abschriften deponirt werden können, 
etwa eine davon in der Sternwarte. Ob solche auch durch den Druck zu 
publiciren sein werden, wird dann demnächst von höherer Entscheidung ab- 
hängen. Ich kann aber nicht unbemerkt lassen, dass die PAPENsche Karte 
des Königreichs, welche den vollkommensten Arbeiten dieser Art in jeder Be 
ziehung gleich kommt, und wovon 22 Blätter (also der dritte Theil des Ganzen) 
bereits erschienen sind, die Grundlage ihrer Genauigkeit in jenen Resultaten 
hat, indem dem Lieutenant Gauss, welcher die Graduirung und die scharfe 
Eintragung aller Fundamentalpositionen bei jener Karte , übernommen hat, alle 
bisherigen Resultate zu diesem Zweck zu Gebote stehen. 
Schliesslich will ich noch etwas über die Yorbereitungsmessungen zu 
der Detailaufnahme beifügen. Die Vollendung dieser Yorbereitungsmessungen 
lässt sich deswegen gar nicht im voraus bestimmen, weil sie der Natur der 
Sache nach nothwendig beinahe ebenso lange noch dauern müssen, wie die 
Detailaufnahme selbst. Denn jene bestehen eben darin, dass in Gegenden, 
wo die durch die Hauptdreiecksmessungen bestimmten Kirchthürme zu weit 
aus einander liegen und nicht zahlreich genug sind, um für jedes Messtisch 
blatt eine hinlängliche Anzahl fester Anhaltspunkte zu liefern, besondere 
Signalpfähle gesetzt, und ihre Plätze noch durch kleinere Dreiecke bestimmt 
werden müssen. Solchen Signalpfählen kann aber kein so sicherer Schutz 
gegeben werden, dass auf ihr Bestehen für viele Jahre mit Gewissheit ge 
rechnet werden könnte. Da nun aber, wenn auch nicht gerade durch das 
Abhandenkommen eines oder des andern einzelnen Signalpfahls, aber doch
	        
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