Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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HOHENMESSUNGEN. 
443 
[3]. 
[Der Refractionscoefficient aus den Höhenmessungen bei der Gradmessung 
und ihrer Fortsetzung bis Jever.] 
» 
Gauss an Schumacher. Göttingen, 2 7. December 1846. 
Besser erwähnt [in einem hinterlassenen Aufsatze] meines Resultats für 
die irdische Strahlenbrechung und meint, die Ursache, warum ich den Coeffi- 
cienten kleiner finde, als andere Astronomen, sei, weil ich nur an sonnigen 
Tagen beobachtet habe, die andern aber ohne Unterschied an sonnigen und 
bedeckten. Diese Äusserung ist in vielfacher Beziehung nicht richtig. Erst 
lich ist das Factische nicht unbedingt gültig. Vermuthlich ist jener Aufsatz 
früher geschrieben, als das Buch über die preussische Gradmessung; in letz 
terer, S. 197, hat Besser auch andere Resultate angeführt, zwischen denen 
meines, wie er es angibt, liegt. Dann hat Besser bloss das Resultat aus 
meinen Messungen von 1821 und 1822 gekannt, wie es im Jahrbuch für 1826 
gedruckt ist. Die spätem Jahre geben fortschreitend grössere Coefficienten, 
nemlich 
1823 
1824 
1825 
0,14125 
0,14778 
0,15826. 
Das Mittelresultat aus allen 5 Jahren und zwar aus einer Anzahl von 
Dreiecksseiten, deren Summe 290 geogr. Meilen beträgt, ist 0,13974, also 
grösser, als das Resultat aus Bessers eigenen Beobachtungen. Jenes Fort 
schreiten kann ich aber recht gut erklären. Es ist ungenau, zu sagen, dass 
an sonnigen Tagen die Refraction kleiner sei als an bedeckten. Die [Ursache] 
ist vielmehr die: an sonnigen Tagen hängt die Refraction in hohem Grade von 
der Tageszeit ab, ohne allen Vergleich mehr, als an bedeckten. Mittags und 
in den dem Mittage nächstgelegenen Vormittags- und Nachmittagsstunden ist die 
Refraction am kleinsten, in den spätem Nachmittagsstunden nimmt sie fort 
während mit einer ausserordentlichen Regelmässigkeit zu und gegen Sonnen 
untergang ist sie gewiss nicht kleiner, sondern eher grösser, als an bedeckten 
Tagen. Die Zeit der kleinsten Refraction ist zugleich die, wo die Luft feinen 
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