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HELIOTROP,
auch nach Gefallen und ohne die Dimensionen des Instruments sonst zu ver-
grössem, einen grossem Spiegel anbringen lassen.
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In der Distanz von der hiesigen Sternwarte zum Hohehagen, einem Haupt
dreieckspunkte der Gradmessung, (beinahe 2 geographische Meilen) war das
Licht vom Heliotrop selbst sowohl, als das von dem zum Heliotrop einge
richteten Sextanten mit blossen Augen, wenn die Sonne hell schien, überaus
schön zu sehen; im Fernrohr des Theodolithen war es im Grunde zu stark,
und dagegen gab bloss das reflectirte Licht von einer hellen Wolke den
schönsten Zielpunkt, der sich denken lässt. Offenbar kann übrigens das reflec
tirte Sonnenlicht selbst, wo man es wünscht, leicht durch Bedeckung eines
Theils des Spiegels nach Gefallen gemässigt werden.
In der Entfernung des Hils (eines andern Hauptdreieckspunktes) zum
Meridianzeichen der Sternwarte, sehr nahe 5 geographische Meilen, war das
Licht beider Instrumente gleichfalls noch mit blossen Augen wie ein schönes
Sternchen vortrefflich zu sehen, und bot im Fernrohr des Theodolithen den
herrlichsten Zielpunkt dar. Zuweilen bei nebliger Luft, wo von dem Bergrücken
des Hils im Fernrohr des Theodolithen ebenso wenig, wie von dem dort er
bauten Signalthurm nur eine Spur zu erkennen war, schien das Licht des
Heliotrops wie ein prachtvoller Stern im blauen Himmel zu schweben.
Die wichtigsten Versuche sind nur erst in den letzten Tagen angestellt.
Hr. Professor Encke, Vorsteher der Seeberger Sternwarte, war auf die Einladung
des Hrn. Hofrath Gauss hieher gekommen, um den Gebrauch des Spiegel
sextanten, ohne dritten Spiegel, als Heliotrop, und die dabei anzuwendenden