HELIOTROP.
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Gauss an Schumacher. Göttingen, 15. Januar 1827.
Hieneben erhalten Sie den Aufsatz über die Berichtigung der Heliotrope
zurück [*)]. Nur bei dem 3 ten Mittel zur 7 ten Berichtigung ist, falls ich mich
recht erinnere, meine Meinung eigentlich anders gewesen, als hier gesagt
wird ; ich meinte nemlich einen Sextanten so zu stellen, dass die Spiegel
genau parallel sind, nemlich Index auf dem wahren Nullpunkt, und worauf
es hier eigentlich ankommt, die Spiegel in Rücksicht auf ihre Verticalität zur
Ebene des Sextanten gehörig berichtigt. Wenn man dann den Sextanten so
hält, dass man das aus dem I. Spiegelbestandtheile reilectirte Bild eines hellen
gut begrenzten Gegenstandes (besser als die Sonne würden die Fixsterne erster
Grösse oder hinlänglich entferntes Heliotroplicht sein) direct, das aus dem
II. Spiegelbestandtheile aber durch die Reflexion von den beiden Spiegeln des
Sextanten, also im Grunde durch dreimalige Reflexion, sieht, so soll nur Ein
Bild gesehen werden. Indessen gestehe ich, dass ich dies Mittel selbst nicht
angewandt habe ; auch ist die Brauchbarkeit von den Dimensionen des Helio
trops und Sextanten abhängig, nemlich die Entfernung der Mitten von I und
II soll etwas kleiner sein, als die Entfernung der Mitte des grossen Sextanten
spiegels von der Axe des Fernrohrs. Sie mögen also immerhin es so, wie es
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geschrieben ist, stehen lassen, zumal da jeder Leser sich die nöthigen Cautelen
leicht hinzu denken kann, z. B. dass man am besten thut, das Spiegelsystem
so zu stellen, dass die Sonne ungefähr in derjenigen Ebene ist, auf welcher
die Spiegelaxe senkrecht ist; dass man, wenn zwischen den Messungen auf
beiden Spiegelbestandtheilen einige Zeit verfliesst (mehr als einige Secunden,
was jedoch von einem geschickten Beobachter wohl vermieden werden kann),
darauf Rücksicht nehmen müsse
[*) Siehe die folgende Abhandlung.]