Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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HELIOTROP. 
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Spiegelaxe nach dem Aügenmaass vertical steht und betrachte mit blossem 
Auge das Bild eines schicklichen Gegenstandes. Wenn nun bei einer Dre 
hung des Fernrohrs das Bild nicht ruhig bleibt, so muss man diejenige verti- 
cale Seitenwand des Spiegels von sich a b drehen, welche mit dem Bilde gleich 
namige Bewegung zeigt, d. i. die steigende Seite, wenn das Bild steigt, die 
sinkende, wenn es sinkt. Dies wiederholt man jedesmal, von der nahe verti- 
calen Lage der Spiegelwand anfangend, bis das blosse Auge keine Bewegung 
des Bildes mehr erkennt. 
Man wiederholt nun dieses Geschäft, indem man dem Spiegel gegenüber 
ein Fernrohr aufstellt. Ist der Fehler noch so gross, dass das Bild bei der 
Drehung das Gesichtsfeld verlassen würde, so muss zugleich das Fernrohr ge 
dreht und nötigenfalls mit seinem Stativ verschoben werden. Um im voraus 
zu beurteilen, wie viel etwa und in welchem Sinn das Hülfsfernrohr gedreht 
und verschoben werden muss, ist vor allem nötig, den Sinn der beiden mög 
lichen Drehungen ein für allemal zweckmässig zu unterscheiden. 
Ich nenne eine positive Drehung die, in der die Gewinde einer auf ge 
wöhnliche Art geschnittenen Schraube sich von dem in der Axe der Schraube 
gedachten Betrachter entfernen. Durch eine solche Drehung schraubt man 
also eine Schraube in die Mutter, oder zieht die Mutter an. Bei einer Dre 
hung um eine verticale Axe, den Betrachter oberhalb des gedrehten ange 
nommen, geht also die positive Bewegung in dem Sinne der täglichen Sonnen 
bewegung für die nördliche Hemisphäre; bei Drehung um eine horizontale Axe 
geht die Bewegung in der Ordnung Links, Oben, Rechts, Unten: L.O.R.U, 
O.R.U.L, R.U.L.O, U.L.O.R; negative wäre L.U.R.O, U.R.O.L, R.O.L.U, 
O.L.U.R. 
Die allgemeine Regel ist nun folgende. 
Es sei e die Neigung der nach dem Gegenstände gehenden Geraden gegen 
die Spiegelebene, p eine kleine Drehung des Fernrohrs um seine Axe (wobei 
der positive Sinn nach der Stellung des Betrachters vor dem Spiegel, also an 
der Ocularseite des Heliotropfernrohrs, dann wenn der Spiegel dem Fernrohr 
zugekehrt bleiben soll, und vice versa im umgekehrten Fall, zu beurtheilen 
ist), und steigt das Bild bei dieser Drehung um h für das blosse Auge, oder 
sinkt so viel beim Sehen durch das Hülfsfernrohr, so muss behuf der Berichti 
gung gedreht werden um die Grösse 
61 
ix. 
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KAMI
	        
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