Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

MESSEN GSFEHLER. 
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immer ebenso viele hinzu zu setzen, wo ich die Alhidacle von rechts nach 
links durch das Supplement zu 360° bewegte. Hier wurden nun immer alle 
Winkel grösser als vorher, und der Unterschied, durchschnittlich gegen 2 Se- 
cunden betragend, schien gar nicht oder wenigstens nicht merklich von der 
Grösse der Winkel abzuhängen. Das Mittel beider Resultate konnte also für 
den wahren Werth des Winkels gelten, und in der That waren alle auf diese 
Art, sowohl auf dieser Station wie auf den übrigen, gewonnenen Resultate 
vollkommen befriedigend. Es schien also, dass dieser Theodolith in seinem 
damaligen Zustande alle auf gewöhnliche Art gemessenen Winkel gegen eine 
Secunde zu klein gab. 
Die Bewegung des ganzen Kreises vom ersten Ablesen bis zum ersten 
2. 3. 
Pointiren, nachher vom 4. etc. zum 5. etc. Pointiren, wurde immer von der 
6. 7. 
rechten nach der linken gemacht (durch den Winkel <(. 180°); allerdings ist 
es wenigstens denkbar, dass auch hier ein Einfluss in constantem Sinn statt- 
finden kann. Liegt nemlich die Unfestigkeit zum Theil in den Stellschrauben, 
Muttern, Kugeln, so kann auch, während der ganze Kreis sich dreht, in 
Folge der Reibung des Alhidadenzapfens auf den ihn unten unterstützenden 
Federn eine kleine Verstellung der Ablesung stattfinden, welche dann ge 
rade die umgekehrte Wirkung hat, also zur Vergrösserung der Winkel 
beitragen würde. Ich habe aber vorausgesetzt, dass dieser Einfluss unmerk 
lich sei. Es würde einen sehr grossen Zeitaufwand kosten, a posteriori dar 
über Aufschluss zu erhalten. Ich brauche nicht zu erinnern, dass ich stets 
dafür gesorgt habe, dass die Stellschrauben nicht zu leicht gingen. 
An irgend einer Unfestigkeit muss es ohne Zweifel liegen, aber es ist 
schwer auszumitteln, wo hauptsächlich. Ich habe nachher an diesem Theodo- 
lithen eine Abänderung machen lassen, um diejenige Unfestigkeit, die denk 
barer Weise bei derjenigen Drehungsbewegung stattfinden könnte, vermittelst 
welcher man das Versicherungsfernrohr bewegt, weg zu schaffen. Ich habe nem 
lich das bei fester Aufstellung ganz unnütze Versicherungsfernrohr ganz weg 
geworfen und den Arm, an welchem die Kreishemmung ist, durch starke Knie 
stücke unmittelbar mit dem Euss verbinden lassen. Allein nach dieser Ver 
änderung sind zu wenige Messungen mit diesem Instrument gemacht, um über 
den Effect sicher urtheilen zu können.
	        
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