Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

60 
ANZEIGE. 
Sternwarten von Göttingen und Altona, beide mit trefflichen Instrumenten 
ausgerüstet, und beide, durch ein in seiner Art einziges Spiel des Zufalls, so 
genau in einem und demselben Meridian liegend, dass man, um einen Unter 
schied aufzustellen, bestimmte Plätze in den Sternwarten angeben muss: auf 
die Mittelpunkte der Axen der ÜEicHENBACHschen Meridiankreise bezogen 
liegt nemlich die Altonaer Sternwarte nur 7-|- Toisen westlicher. 
Wenn gleich die Ausdehnung des Bogens, welcher dem Stück des Erd 
meridians zwischen diesen beiden Sternwarten am Himmel entspricht, schon 
aus den absoluten Polhöhen derselben, zu deren Bestimmung die fortgesetzten 
Beobachtungen fortwährend neue Beiträge liefern, sich ergibt, so war es doch 
von grosser Wichtigkeit, die Bestimmung des Breitenunterschiedes noch auf 
eine andere Art, mit einem und demselben Instrument vom ersten Range, zu 
erhalten, und der Hofr. Gauss konnte dazu den trefflichen RAMSDENschen Zenith- 
sector benutzen, welcher zu ähnlichen Operationen bei der englischen Grad 
messung angewandt und bekanntlich von Mudge ausführlich beschrieben ist. 
Das Werk zerfällt in vier Abschnitte. Im ersten werden die beobach 
teten Sterne nachgewiesen. Es ist der eigenthümliche Character der neuern 
Beobachtungskunst, dass bei wichtigen Anlässen die Anzahl der Beobachtungen 
sehr vervielfältigt wird, um den Einfluss der Unvollkommenheit der Sinne und 
der Instrumente (denn absolut vollkommen kann keines sein), so wie der un 
vermeidlichen von aussen störenden Ursachen, wenn auch nicht wegzuschaffen 
(denn das ist unmöglich), aber doch auf einen sehr kleinen Theil seiner son 
stigen Grösse herabzubringen. Dieser Zweck kann aber nur dadurch erreicht 
werden, dass man die einzelnen Fehlerquellen bei einer grossen Menge von 
Beobachtungen auf vielfach verschiedene Art ins Spiel treten lässt. Daher 
können namentlich die unregelmässigen Theilungsfehler eines nicht wieder 
holenden Instruments nur durch Beobachtung einer bedeutenden Anzahl von 
Sternen mit ungleichen Declinationen zur bestmöglichen Ausgleichung gebracht 
werden, und der Vf. wählte deshalb 43 Sterne in schicklichen Lagen zur Be 
obachtung aus, von denen manche noch in keinem Sternverzeichnisse Vor 
kommen. 
Der zweite Abschnitt hat die Beobachtungen selbst zum Gegenstände, die 
in Göttingen vom Anfang Aprils bis zur Mitte des Mai, und nachher in Al 
tona während des Junius angestellt wurden, und deren Anzahl sich auf 900
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.