Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

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ANALYSIS. NACHLASS. 
In geschichtlicher Beziehung besonders wichtig sind die beiden Briefe [6.] und [7.], vergl. den Ab 
schnitt YIII. des oben genannten Aufsatzes. Carl Ferdinand Degen war in der Tat ein Landsmann von 
Gaüss, er ist nämlich zu Braunschweig am l. November 1 7 06 geboren; biographische Angaben über ihn findet 
man in der FestsTcrift ved hundredaarsjubilaeet for N. H. Abels födsei, Kristiania 1902, Artikel von Holst, 
S. 13, französische Übersetzung: N. H. Abel, Mémorial publié à Voccasion du centenaire de sa naissance, 
S. 14, 15. Joh. Ntk. Tetens (1736—1807) war 1 776—1799 Professor in Kiel, dann Etatsrat in Kopenhagen. 
Die Äußerung von Gauss (siehe oben S. 248), daß er im zweiten Teil seiner Abhandlung circa seriem 
a.ß 
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x -j einiges aus seinen Untersuchungen über das agM. bekannt machen wolle, stimmt mit dem 
ursprünglichen Entwürfe dieser Abhandlung, den wir weiter unten abdrucken (siehe die bereits erwähnte 
Abhandlung Einiges über die unendliche Meihe i -f-——-#-}-••• aus Handbuch 19, Be, besonders den art. 
[5.]) überein. In der späteren (Werke III, S. 20 7 abgedruckten) Bearbeitung der Fortsetzung der von Gauss 
selbst veröffentlichten Abhandlung von 1812 wird das agM. nicht ausdrücklich erwähnt, aber im art. 46, 
Werke III, S. 217, Gleichung [90] ist 
l 
M{i, \Jx) 
Die Äußerung von Gauss über Abel in dem Briefe [8.] ist darum bemerkenswert, weil sie auf den Weg, 
den Gauss 1798 bei den lemniskatischen und weiterhin 180 0 bei den allgemeinen elliptischen Funktionen 
eingeschlageu hat, ein helles Licht wirft Ganz ähnlich äußert Gauss sich auch in einem Briefe an Grelle 
(siehe Werke III, S. 4 9 5, letzter Absatz) und in einem Briefe an Schumacher vom 30. Mai 1828 (Brief 
wechsel zunschen Gauss und Schumacher II, is6o, S. 177, 178). Yergl. den Abschnitt IX. des mehrfach 
erwähnten Aufsatzes. 
In bezug auf den zweiten Teil des Briefes [8.] und die darauf bezüglichen Briefstellen [a.] und [b.] 
ist folgendes zu bemerken. Joh. Friedrich Posselt (1 794—1 823) war seit 1819 Professor der Mathematik 
in Jena als Nachfolger von Karl Dietrich v. Münchow (i778—1836), der 1810—1818 Professor in Jena, 
dann in Bonn w'ar. Während Gauss’ Gedächtnis in bezug auf Ereignisse aus seiner Jugendzeit fast un 
trüglich genannt werden kann, zeigt es sich hier im Jahre 1828 bei dem nur wenige Jahre zurückliegenden 
Anlaß nicht in gleichem Maße zuverlässig; der Brief von Pfaff war nicht mehrere Jahre, sondern genau 
ein halbes Jahr vor dessen Tode geschrieben. 
Mit Ausnahme der Briefstelle [b.] sind alle hier wiedergegebenen Briefstellen, auch die bereits ander 
weitig veröffentlichten, nach den im GAUSSarchiv befindlichen Urschriften ohne jede Änderung abgedruckt 
worden. 
Schlesinger.
	        
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