Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

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ARITHMETIK. NACHLASS. 
[4-] 
Gauss an Gebers. 
[Wilhelm Olbers, Sein Leben und seine Werke II, i (1900), S. 267 ff.] 
Braunschweig, 1805 September 3. 
Ich heile, dass nur Ihre überhäuften Arbeiten, nicht aber Krankheit, oder 
sonst etwas Unangenehmes, Schuld sind, dass ich so lange mit keinem Briefe 
von Ihnen erfreut worden bin. Meine Beschäftigungen waren auch seit einiger 
Zeit nicht von der Art, dass sie für den Geometer, noch meine Begegnisse, 
dass sie für den theilnehmenden Freund sonderlich Stoff zu Mittheilungen 
dargeboten hätten. Ich bin durch verschiedene Umstände — theils durch 
einige Briefe von Le Blanc in Paris, der meine Disqu. Arith. mit wahrer Leiden 
schaft studirt, sich ganz mit ihnen vertraut gemacht und mir manche recht 
artige Kommunikationen darüber gemacht hat, theils durch die Anwesenheit 
eines Freundes, der jenes Werk jetzt gleichfalls studirt und sich öfters bei 
mir Baths erholt — theils auch durch eine Art von Überdruss oder wenigstens 
Ermüdung an dem todten mechanischen Kalkül verleitet worden, in diesem 
einmal eine Pause zu machen und meine geliebten arithmetischen Unter 
suchungen wieder vorzunehmen. Sie erinnern sich vielleicht noch von unsern 
Gesprächen in Bremen her, namentlich an dem schönen Nachmittage, den wir 
auf der Vahr zubrachten, dass ich schon seit längerer Zeit eine sehr beträcht 
liche Sammlung von Untersuchungen nicht sowohl im Pult, als in petto habe, 
die hinreichenden Stoff zu einem zweiten Bande der Disqu. Arith. geben, und 
die, wenigstens meinem Urtheile nach, ebenso merkwürdig sind, als die im 
ersten enthaltenen. Sie erinnern sich aber auch vielleicht zu gleicher Zeit 
meiner Klagen über einen Satz, der theils schon an sich sehr interessant ist, 
theils einem sehr beträchtlichen Theile jener Untersuchungen als Grundlage 
oder als Schlussstein dient, den ich damals schon über 2 Jahr kannte, und 
der alle meine Bemühungen, einen genügenden Beweis zu finden, vereitelt 
hatte. Dieser Satz ist schon in meinen Disq. pg. 636 [ # )] angedeutet, oder viel- [*) 
[*) Werke I, S. 4 42, 44 3.]
	        
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