Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

AUSDEHNUNG DER GRADMESSUNG NACH WESTEN. 
95 
wählt zu haben, da der Höpenhovener Berg ihm auf dem Bullerberge Bremen 
verdeckte, andrerseits dort auch Wilsede entgegen der Versicherung von Müller 
und Klüver wahrscheinlich sichtbar war. 
Endlich wurde ein Punkt bei Brüttendorf gefunden, wo Bremen, Buller 
berg und Wilsede zugleich sichtbar gemacht werden konnten, und ebenso ein 
Punkt auf dem Everser Felde 1 ), von wo die Richtungen nach Wilsede, Buller 
berg, Brüttendorf und Bremen genommen werden konnten. Die Verbindung 
mit Bremen sollte sich auf die Seite Wilsede-Elmhorst stützen. Aus dieser 
folgte Wilsede-Bullerberg, von dieser war der Übergang zu Eversen-Brütten 
dorf entweder vermittelst Wilsede-Eversen oder Bullerberg-Eversen oder Buller 
berg-Brüttendorf gedacht, oder vielmehr nicht auf einem einzelnen dieser vier 
Wege, sondern aus der Verbindung aller Messungen in dem vollständigen 
Viereck. Von Brüttendorf-Eversen sollte dann Bremen erreicht werden. Wenn 
aber — was auch eintrat — der Durchhau von Brüttendorf nach Litberg ge 
lang, so ergab sich eine noch viel einfachere Verbindung: Hamburg-Wilsede, 
Wilsede-Litberg, Wilsede-Brüttendorf, Wilsede-Eversen, Brüttendorf-Eversen 
usw. Durch die Messungen von 1822, 1823, 1824 war Gauss im Stande, die 
Richtung des Durchhaus auf einige Sekunden genau anzugeben 2 ). 
Gauss blieb in Rotenburg wohnen, als er die Messungen auf dem Buller 
berge beendet hatte und begann auf dem 1 ’/2 Meilen von Rotenburg entfernten 
Everser Plateau oder richtiger Ahauser Feld und offiziell sogenannten Bottel 
zu beobachten. Er hätte schon damals den weit höheren Steinberg vorge 
zogen, wenn er die später durchgeführte Freilegung der Richtung nach Wil 
sede für möglich gehalten hätte. 
»Die Stelle, wo ich als erklärter Anhänger der Meinung, der gewöhnlich mit Heerrauch bezeichnete Nebel 
sei nichts anderes als Moordampf, genannt bin, steht in Okens Isis 1829 S. 343. Ich will gernzugeben, dass 
auch aus andern Ursachen Nebel entstehen können, die stinken; allein der Moorrauch hat einen so eigenen 
Geruch, dass, wer lange am Herd desselben gewesen ist und einen feinen Geruchssinn hat (was leider 
mein Fall ist, da gewöhnlich mehr widerliches als angenehmes vorkommt) ihn auch in grösserer Verdünnung 
wiedererkennt: mit Gewissheit kann ich übrigens hinzusetzen, dass ich keine Erfahrungen eines anderen 
riechenden Nebels gemacht habe, sondern dass jeder riechende Nebel, den ich gerochen habe, diesen spezi 
fischen Geruch hatte und stets mit Umständen begleitet war, die jener Voraussetzung nicht nur nicht wider 
sprachen, sondern meistens die Wahrscheinlichkeit sehr erhöhten, oft kaum einen Zweifel übrig Hessen« 
(G.-G. 6. 6. 1831). 
l) Bottel, im folgenden mit Eversen bezeichnet, s. a, u.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.