Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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A. GALLE, EBETI DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN YON GAUSS. 
düngen bildet den Anfang der durch die Gradmessung angeregten schöpfe 
rischen Tätigkeit von Gauss, ihren Abschluss und ihre Krönung findet diese 
Tätigkeit in der Flächentheorie. Auf dem Wege dahin sind bereits damals 
in den Grundzügen die erst später veröffentlichten Untersuchungen über die 
höhere Geodäsie entstanden. 
Die Feldarbeit und die Bearbeitung der Messungen haben durch die Be 
anspruchung kostbarer Zeit eine zusammenhängende Darstellung der theore 
tischen Grundlagen der Gradmessung nicht zu Stande kommen lassen. Aber 
Gauss hat als einer der ersten der Geodäsie ihr eigentliches Ziel gezeigt, indem 
er die Gestalt der Erde definierte und die Ursachen ihrer Unregelmässigkeiten 
klarlegte. Die Internationale Erdmessung hat in einer Weise, wie Gauss es 
kaum hoffen konnte, die Theorie der Lotabweichungen zur Erforschung der 
Erdgestalt weitergeführt. 
Schliesslich ist auch der Lebensabschnitt von Gauss, in dem er sich von 
der Geodäsie abwandte und den Erdmagnetismus als Arbeitsfeld erkor, durch 
die einflussreichste seiner praktischen Erfindungen, den elektro-magnetischen 
Telegraphen, den astronomisch-geodätischen Arbeiten förderlich geworden. 
Durch die Anwendung der Telegraphie ist die Genauigkeit der Bestimmung 
von Längenunterschieden erheblich der Genauigkeit der Breitenbestimmungen 
genähert worden. 
Anhang. 
Znr Erfindung des Heliotrops. 
Nachdem Gauss zu Bepsold in Beziehungen getreten war, wurde er durch 
Bepsold und Schumacher aufgefordert (Werke XI 1, S. 142, G.-Sch. Nr. 19) 
sich mit dioptrischen Untersuchungen zu beschäftigen, zu denen er schon früher 
den Grund gelegt hatte ; ein weiterer Anlass zu solchen Untersuchungen ergab 
sich, als Gauss die Instrumente für die neue Sternwarte erhalten hatte. Er 
erfand aber auch kleinere Einrichtungen auf dem Gebiete der Katoptrik. Am 
BsPsoLDschen Kreise verbesserte er die Beleuchtungsvorrichtung, um die äusserst 
feinen Fäden erkennen zu können (G.-O. Nr. 380). Beim Mittagsfernrohr 
hatte er von vorn herein, um die Beleuchtung zu verstärken, polierte Messing-
	        
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