Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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A. GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
irischem Verhältnisse Zunahme, sei sie sehr zu berücksichtigen. Bei verschiedenem 
Zustande der Luft sei der Koeffizient selbst sehr verschieden und die Helligkeit 
davon abhängig; übrigens könne der Spiegel durch Vorgesetzte Scheiben mehr 
oder weniger verkleinert werden, wenn das allzu helle Licht dem Beobachter 
unangenehm wäre. »Andrerseits«, sagt Gauss, »hindert nichts, die Spiegel, wenn 
es nötig ist, noch grösser zu nehmen. Ein Fehler von 5' in der Richtung, 
oder genau genommen einer, der nicht grösser ist als */ 4 Sonnendurchmesser, 
hindert die Brauchbarkeit nicht« (G.-O. Nr. 396). 
Die photometrische Berechnung erwähnt Gauss noch in einem Briefe an 
Olbers (G.-O. Nr. 420): »Nach einem Rechnungsüberschlage, der sich grossen 
Teils auf Ihre Angabenf 1 )] gründet, wird die Helligkeit in der Distanz A 
Meter * 2 ) 
A 
_ ^ 620 000 j 2 ^ 1 j 25457 
sein, die des Aldebaran bei Tage, wenn er so hoch stände, wie eben die Sonne 
steht, wenn sie den Heliostat beleuchtet, als Einheit betrachtet. Die Höhe 
der Sonne wird aber hiebei wenig infiuieren, da, wenn sie niedrig steht, auch 
das Auge für schwächeres Licht empfänglicher ist. In der Distanz 50 000 Meter 
(etwa der grössten, die bei der französischen und schwedischen Gradmessung 
angewendet ist) hätten wir also die Helligkeit noch etwa = 36; in der Distanz 
105 000, ungefähr die allergrösste, die bei meinen Operationen Vorkommen 
könnte, Brocken-Inselsberg, noch etwa = 2; die Helligkeit 1 ist aber für die 
Theodoliten-Fernrohre noch ganz bedeutend.« 
Olbers bemerkte hierzu, dass noch ein Faktor in der Formel fehle wegen 
der scheinbaren Winkel-Entfernung der Sonne von dem Ort, wohin das Licht 
zurückgeworfen wird. Darauf antwortete Gauss (G.-O. Nr. 424): »Den Faktor 
Kosinus der halben Elongation habe ich deshalb nicht beigesetzt, weil ich 
nur das Maximum des zu erhaltenden Effekts abschätzen wollte, wobei man 
die Stunde auswählen kann, wo die Sonne im Vertikal des Punktes steht, 
wohin man das Licht schicken will, und wodurch jener Kosinus nicht so sehr 
viel kleiner als 1 wird. Sonst versteht sich, dass bei sehr schiefem Auffallen 
[i) Wahrscheinlich in der Abhandlung von Olbers, Mars und Aldebaran am 23. Februar 1801 
(Wilhelm Olbers, Sein Leben und seine Werke, Band I, S. 122. Berlin 1894).] 
2) Bei den Dimensionen, die Rumpe den Spiegeln gibt.
	        
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