ZUR ERFINDUNG DES HELIOTROPS.
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der Effekt viel schwächer wird. Die konstante Zahl 25 427 m x ) habe ich nach
Bouguer angenommen, sie ist aber gewiss bei verschiedenem Lnftzustande sehr
verschieden und vielleicht zuweilen noch viel grösser. Denn sonst würde
ich die Möglichkeit, dass die Franzosen in der Distanz 160 000 m noch ihre
Reverberes auf Fermenterà erkannten, kaum begreifen.«
Die geringe Grösse, die sich für den Spiegel ergeben hatte, überraschte
Gauss anfangs, bestätigte sich aber dann als völlig genügend, ja die Erwar
tungen wurden noch übertroffen (Werke VI, S. 462).
Der Herbst 1820 brachte Gauss die Gelegenheit, bei der Braaker Grund
linienmessung mit Repsold, Schumacher, Struve u. a. über die verschiedenen
Hilfsmittel zur Sichtbarmachung seiner Dreieckspunkte zu sprechen. Am
4. Oktober erwähnt Gauss von Altona aus die Versuche, die mit angezündeten
ARGANDschen Lampen mit Reflektoren gemacht wurden und bei Tage in einer
Entfernung von 3 */2 Meilen sehr gute Sichtbarkeit ergaben. Am nächsten
Tage sollte eine Lampe in Lübeck aufgestellt und vom Michaelisturm in
Hamburg in mehr als 8 Meilen Entfernung beobachtet werden. Wenn dies
gelang (was nicht der Fall gewesen zu sein scheint), wollte Gauss bei seiner
ganzen künftigen Triangulation keine anderen Signale als solche Lampen ge
brauchen (G.-O. Nr. 390).
Der Anfang der Basismessung verzögerte sich, und die unfreiwillige Müsse
hat Gauss vermutlich gestattet, über die Einrichtung eines Heliostaten nach
zusinnen. Diese Annahme liegt nahe, weil er den Herbst 1820 als Zeitpunkt
seiner Erfindung angibt (Werke IX, S. 483).
Am 25. Oktober kehrte er nach Göttingen zurück; am 3. Dezember
schreibt er an Olbers (G.-O. Nr. 396): »Ich habe über eine Maschine nach
gesonnen, wodurch die Stellung des Spiegels überall leicht erhalten und bei
gehöriger Achtsamkeit auch unterhalten werden kann, ohne Uhrwerk und Welt
achse, kurz eine Art von portativem Heliostat 1 2 ). Mir däucht, die Gestalt, auf
die ich nach mehreren Umänderungen gekommen bin, ist wohl die einfachste.
1) Olbers hat bei Wiederholung der Formel für die Helligkeit (G.-O. Nr. 243) 25 427 statt 25 457
geschrieben. Diesen Wert hat Gauss bei der Antwort offenbar vor Augen gehabt.
2) Gauss hat also nicht an einen Heliostaten gedacht, wie ihn zuerst Fahrenheit oder S’Grave-
sande (Poggendorff Annalen, 17, S. 572) erfunden haben. Vielmehr passt die nachfolgende Beschreibung
auf die erste Form des von ihm konstruierten Heliotrops.
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