Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

156 A. GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
zontale Achse AB trägt, die um ihren Mittelpunkt C und in ihren Lagern 
drehbar ist. Ein Fernrohr HD ist an ihr so befestigt, dass es sich um eine 
in C zu AB normale Achse dreht, also mit AB jeden Winkel bilden, ins 
besondere auch mit der Richtung dieser Achse zusammenfallen kann, was dazu 
dient, diese auf einen entfernten Punkt zu richten. Die Drehung der Achse 
AB in ihren Lagern ermöglicht es, die Ebene, in der sich das Fernrohr bewegt, 
zu kippen, so dass das Fernrohr in jede Richtung gebracht und auf die Sonne 
eingestellt werden kann. Am Ende A der Achse AB befindet sich bei F ein 
Spiegel, der um eine Achse drehbar ist, die selbst wiederum bei Drehung von 
AB in ihren Lagern eine zu AB normale Ebene beschreibt. An der Rück 
seite des Spiegels ist ein Stiel F G normal zur Spiegelfläche angebracht, der 
sich in einer mit dem Fernrohr fest verbundenen Hülse E verschiebt, wobei 
die Entfernung EC — EA unveränderlich bleibt. ACE ist daher ein gleich 
schenkliges Dreieck, auf dessen Ebene die Spiegelachse senkrecht steht. Ein 
parallel zur Fernrohrrichtung DC auf den Spiegel fallender Sonnenstrahl, 
dessen Einfallswinkel = CEA ist, wird daher in der Richtung CA, die den 
Winkel DCA = 2CEA mit DC bildet, reflektiert. Der Spiegel F ist etwas 
seitlich an einem an der Achse AB befestigten Ringe angebracht, um die 
Sicht frei zu lassen. 
Noch vor Vollendung des Apparates benutzte Gauss auch einen einfachen 
Sextanten zum Heliotropieren. Wird er auf einem festen Stativ angebracht, 
und der Winkel Sonne-Objekt eingestellt, so ist es nur nötig, die Alhidade 
um den doppelten Schärfungswinkel vorwärts zu drehen, um das Licht nach 
dem Objekte hinzuwerfen. Eine Vereinfachung wurde dadurch erzielt, dass 
ein dritter Spiegel (wie die andern senkrecht zur Sextantenebene), um den 
Schärfungswinkel gegen den grossen Spiegel gedreht, angebracht wurde. Uber 
die Versuche, die damit gemacht wurden, gibt der Werke IX, S. 467 abge 
druckte Brief Auskunft. 
Inzwischen war Gauss noch auf eine ganz andere, sehr viel einfachere 
Einrichtung verfallen, die er Repsold mitteilte, nachdem er die Lampen be 
kommen hatte: »Was die Heliostate betrifft, so hat die weitere Überlegung 
mir die Überzeugung gegeben, dass, wenn ein solcher Apparat zuverlässige 
Wirkung tun soll, die verschiedenen Drehungsachsen mit sehr grosser Akku 
ratesse und Stabilität gearbeitet sein, und dass dabei die verschiedenen Be-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.