Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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CLEMENS SCHAEFER, ÜBER GAUSS’ PHYSIKALISCHE ARBEITEN. 
Nr. des 
H in 
V ersuchs 
Zeit 1832 
gr* cm.—* sec -1 
Bemerkungen 
I 
21. Mai 
0,17820 
] 
II 
24. Mai 
0,1 7694 
bei weitem 
[ geringere Sorgfalt 
Messungen an verschie- 
III 
4. Juni 
• 0,17713 
J 
denen Orten angestellt 
IV 
24. — 28. Juni 
0,17625 
V 
23., 24. Juli 
0,1 7826 
> geringere Sorgfalt 
VI 
25., 26. Juli 
0,17845 
VII 
9. September 
0,17764 
grösste Sorgfalt 
Messungen an demselben 
Vili 
18. September 
0,17821 
Orte angestellt 
IX 
2 7. September 
0,17965 
i sehr leichte Nadel 
(58 gr) 
X 
1 5. Oktober 
0,17860 
| gemischter Versuch: Ablenkungen am Orte V 
! bis IX, Schwingungen an anderem Orte 
[ Nadel 1062 gr, Länge 48,5 cm 
Bei Nr. I—VIII wurden zwar verschiedene Nadeln benutzt, aber alle waren 
von gleicher Länge und etwa gleichem Gewicht (400 — 440 gr). 
Zu dem Versuch IX bemerkt Gauss, dass er nur angestellt sei, um zu 
untersuchen, welche Genauigkeit man mit kleinen Nadeln erreichen könnte. 
»Es besteht kein Zweifel«, sagt er, »dass die Feinheit der Beobachtungen merk 
lich vermehrt wird, wenn noch schwerere Nadeln benutzt werden, z. B. solche, 
deren Gewicht bis zu 2000 oder 3000 gr steigt.« 
Dies ist ein Punkt, der für Gauss’ Auffassung ganz charakteristisch ist; 
er ist in der Tat zu immer schwereren Nadeln übergegangen, zum Teil aus 
dem Grunde, um den Einfluss der Luftströmungen herabzusetzen. Es ist 
dies einer der wenigen Punkte, wo wir heute — nach dem Vorgänge von 
Lamont — grundsätzlich von Gauss ab weichen 1 ). 
Mitteilungen über die ersten quantitativen Ergebnisse seiner Messungen 
hat Gauss gemacht im Briefe an Schumacher vom 3. März 1832 1 2 ), wo er als 
vorläufige Werte der Horizontalintensität nach Schwingungsversuchen (Poisson- 
1) Man vergleiche dazu die Darstellung Lamonts in seiner Schrift Über das magnetische Obser 
vatorium der Tcgl. Sternwarte bei München (München 1841, hei Hübschmann), auch verkürzt in den Astron. 
Nachrichten, Bd. 19, 1842, S. 211—216. Daran schloss sich eine unerfreuliche Polemik Webers mit La 
mont, über die man das Nähere im Briefwechsel Gauss-Schumacher (Werke XII, S. 285—292) nachlesen 
kann. (In der PETERSSchen Ausgabe des Briefwechsels sind diese Stellen unterdrückt). 
■ 
2) Gauss-Schumacher II, S. 395; Werke XI, i, S. 7 3ff.
	        
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