Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

GEDÄMPFTE SCHWINGUNGEN. 
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einem Brief an Encke 1 ) vom 1. März 1835 und schliesslich eine öffentliche 
Mitteilung darüber in den Göttinger Gelehrten Anzeigen 1 2 ) vom 7. März 1835. 
xÄuch in dem zusammenfassenden Aufsatze Erdmagnetismus und Magnetometer 3 ) 
ist Gauss noch einmal ausführlich (und zum Teil sogar noch etwas verallge 
meinernd) auf diese Erscheinung eingegangen. 
Gauss hat in diesen Versuchen die Theorie der erzwungenen Schwingungen 
eines Massenpunktes auf die induzierten Schwingungen des Magnetometers an 
gewendet; anscheinend ist er der erste oder jedenfalls einer der ersten, der 
überhaupt das mechanische Problem der erzwungenen Schwingungen behandelt 
hat. Auffällig ist es, dass Gauss den allgemeineren Fall, den er im Briefe 
an Olbers andeutet, nämlich den, dass die »kleineren Nadeln« eine Rück 
wirkung auf die grosse Nadel ausüben, nicht behandelt hat; er hat sich 
offenbar damit begnügt, durch Rechnung festzustellen, dass in seinem Falle 
diese Rückwirkung unmerkbar klein war; er hätte sonst das Phänomen der 
Schwebungen und das Hin- und Herpendeln der Energie finden müssen. — 
70. Im engsten Zusammenhänge damit steht die Vergrösserung der 
Dämpfung der schwingenden Magnetnadel, d. h. die Beruhigung einer Schwin 
gung durch Umgeben der Nadel mit einem Kupferdämpfer, wozu Gauss aller 
dings erst im Jahre 1837 überging. Eine darauf bezügliche Rechnung über Ge 
dämpfte Schwingungen findet sich im Handbuch 19 (Be) 4 ), die sicher aus der Zeit 
zwischen 1834 und 1 837 stammt. Dann kommt Gauss ausführlicher in zwei 
Briefen an Schumacher 5 ) vom 30. März 1 837 und vom 21. April 1 837 auf die 
Frage der Nützlichkeit eines Dämpfers zurück. Schumacher besass ein Ma 
gnetometer, das Steinheil in München angefertigt hatte und das mit Kupfer 
dämpfer versehen war. Im ersten der genannten Briefe schreibt Gauss dar 
über: »Das Mittel, durch eine starke Kupferumgebung die Beruhigung zu 
beschleunigen, ist ein vortreffliches, nur schade, dass es nicht jedermanns 
Sache ist, eine grosse Summe Geld bloss zum Anschaffen des Metallwertes 
desselben zu verwenden. Man würde wenig gewinnen, wenn man anstatt 
1) Bisher unveröffentlicht. 
2) Gött. Gel. Anz., 36. Stück, S. 345 ff., 1835 ; Werke V, S. 528 ff. 
3) Schumachers Jahrbuch für 1836, S. 1—47; Werke V, S. 315 ff., insbesondere S. 342 ff. 
4) Werke XI, i, S. 67. 
5) Gauss-Schumacher III, S. 160 ff. und 164 ff. 
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