WEITERES ÜBER INDUKTION.
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Nachdem Gauss so die Vorzüge eines richtig konstruierten Kupferdämpfers
festgestellt hatte, hat er ihn nunmehr allen Teilnehmern an den magnetischen
Beobachtungen dringend empfohlen. Öffentlich zuerst bei Gelegenheit der
Beschreibung des Bifilarmagnetometers*), ferner in seiner Abhandlung Über
die Bestimmung der Schwingungsdauer einer Magnetnadel 2 ) (dort findet sich auch
andeutungsweise eine Beschreibung der GAüssschen Form des Kupferdämpfers)
und schliesslich in zahlreichen Briefen an seine Freunde, z. B. an Gerling 3 ).
Durch die Benutzung des Dämpfers war auch erst die Vorbedingung für
die heute sogenannte Multiplikations- und Zurückwerfungsmethode von Gauss
und Weber gegeben; eine darauf bezügliche Rechnung findet sich im Hand
buch 15 (Ba) 4 ); sie stammt aus dem Anfang des Jahres 1838.
71. Von weiteren experimentellen Untersuchungen mit Hilfe der Induk
tionsströme ist noch folgendes zu erwähnen: am 15. Dezember 1835 schreibt
Gauss 3 ) an Gerling: »Meinen Induktor habe ich jetzt auf fast 7000 Um
windungen verstärken lassen, so dass zirka für 50 Mark Draht darauf ist, es
lassen sich jetzt Erschütterungen in den Armen und der Brust damit hervor
bringen, die nicht bloss merklich, sondern fast unerträglich sind. Heute
morgen ist mir zum ersten Male gelungen, einen Funken hervorzubringen
oder vielmehr ein halb Schock, da jeder Wechsel seinen Funken gab
Ich brauchte dabei eine sehr feine englische Nähnadel, deren Spitze eine
Metallplatte eben noch nicht berührte. Später, wo ich für die Metallplatte
ein Gefäss mit Quecksilber substituierte, wollte zuerst der Versuch nicht ge
lingen, weil das Quecksilber .... immer .... in einige Bewegung kam;
endlich gelang es mehrere Male und zuletzt kam ein so starker Funke, dass
die Spitze der Nadel abschmolz . . .« Ganz ähnlich berichtet Gauss wenige
Tage später (im Januar 1836) *’) an Encke: »Das allermerkwürdigste aber scheint
zu sein, dass (seit etwa acht bis zehn Tagen) es mir gelingt, Funken hervor
zubringen, und dass diese Funken nach der Richtung des Stromes eine ver-
1) Resultate für 1837, S. l—19, 1838; Werke V, S. 372.
2) Ebenda, S, 58—80, 1838; Werke V, S. 386 if.
3) GaUSS-GeRLING, S. 6 1 7, 632, 642 ff.
4) Werke XI, 1, S. 6 2
b) Gauss-Gerling, S. 455.
6) Werke XI, 1, S. 102.