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CLEMENS SCHAEFER, ÜBER GAUSS’ PHYSIKALISCHE ARBEITEN.
von Gauss keinem Platz gefunden hat, so mag die Abbildung (Figur 4), die
wohl ohne Erläuterung verständlich ist, hier gleichfalls wiedergegeben werden
Eine schematische Abbildung einer älteren Form des Induktors und des
Magnetometers findet sich im Artikel »Telegraph« in Gehlers Physikalischem
Wörterhuch, Band; IX (1 838), nebst einer eingehenden Beschreibung von Muncke,
der die Gacssschen Versuche als Augenzeuge gesehen hatte.
Figur 4.
73. §>Von noch grösserer Bedeutung als die im Vorhergehenden geschil
derten experimentellen Untersuchungen über die Induktion sind die theoretischen
Betrachtungen, die Gauss über die Theorie der Elektrodynamik angestellt hat.
Von diesen Untersuchungen ist zu seinen Lebzeiten nichts veröffentlicht worden,
da sie nicht zu dem von Gauss beabsichtigtem Abschluss gelangt sind. Wir
haben nur Bruchstücke, die sämtlich im V. Bande der Werke veröffentlicht
sind.
Der allgemeine Charakter lässt sich so aussprechen: Wenn in einem (pri
mären) Stromleiter 1 die Stromstärke variiert oder er bewegt wird, so tritt
in einem (sekundären) bis dahin stromlosen Kreise 2 ein Induktionsstrom auf.
Damit gleichzeitig treten aber zwischen diesen beiden Stromkreisen Kräfte
auf, die auf ihre Magnetfelder zurückzuführen sind. Eine jede theoretische
Betrachtung über Induktion muss also in engem Zusammenhänge stehen mit