Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

des Ergebnisses zu gewinnen und er empfand bei der Erreichung des gesteckten 
Zieles grosse innere Befriedigung. Die Freude am Beobachten an sich oder 
der Wunsch, Beobachtungen zwecks späterer Verwertung zu sammeln, tritt in 
der Glanzzeit seines Wirkens zurück, erst später linden sich Anklänge in dieser 
Lichtung, als er magnetische Beobachtungen häufte oder als ihn in vorge 
schrittenem Alter die Betrachtung der Mondoberfläche lockte. 
11. Winkeimessungen bei Brauuscliweig. In den folgenden Jahren 1803 — 
1805 sehen wir Gauss wieder mit kleinen Messungen beschäftigt, die er frei 
lich vorerst mehr als Übungen und Veranlassung zu Exkursionen in die Um 
gebung Braunschweigs ansah. Sie erstreckten sich z. B. bis in die Gegend 
von Broizen 1 ), wo er auf einer Erhebung alle sichtbaren Punkte einstellte. 
Er bediente sich bei den Winkelmessungen des ihm von v. Zach über 
lassenen Sextanten. Er wunderte sich selbst über die grosse dabei erlangte 
Genauigkeit, ungeachtet er seine Winkel in Ermangelung eines Instrumentes 
zum Höhenmessen nicht auf den Horizont reduzieren konnte. Bereits damals 
dachte er schon daran, aus seinen Messungen mehr zu machen: »Ich habe 
den Plan, einst das ganze Land mit einem Dreiecksnetz zu beziehen. Eine 
hinlängliche Anzahl trigonometrisch bestimmter Punkte mit seinem Detail ver 
bunden müssen zu einer guten Karte dienen können« 2 ), denn die Vermessung 
des Braunschweigschen Landes durch Major Gerlach mit dem Astrolabium 
und der Kette oder gar nur mit Messtisch und Schrittmass konnte für eine 
zuverlässige Karte nicht in Betracht kommen. 
12. Beobachtungen von Pulverblitzen. Seeberger Basis. Ein Aufsatz von 
Beigel über die trigonometrische Vermessung in Bayern in Zachs Monatlicher 
Correspondenz’" 5 ) erregte die Aufmerksamkeit von Gauss. Beigel hoffte, dass 
Seeberg zum Mittelpunkt einer umfassenden trigonometrischen Messung über 
einen grossen Teil Deutschlands genommen werden möchte und v. Zach be 
merkte dazu, dass dieser Wunsch bereits seiner Erfüllung nahe sei, worüber 
er bald genaueres bekannt geben werde. Auf eine hierauf bezügliche An 
frage von Gauss antwortete Zach nur in llätseln, aber Olbers konnte ihm 
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1) Wohl übereinstimmend mit der jetzigen Bahnstation Broitzen, 5 km von Braunschweig an der nach 
Hildesheim führenden Linie gelegen. jsf r _ 
2) G.-O. Nr. 61. 
3) Band VH, Seite 354. der
	        
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