Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

PRAKTISCHE UND SPHÄRISCHE ASTRONOMIE. 2. PERIODE, GÜTTINGEN 1807—1813. 41 
er zu seiner ersten Bahnbestimmung benutzte. Seine Braunschweiger Beob 
achtungen der Pallas fallen in die Jahre 1806 und 180 7. 
Gauss’ Tafeln für Nutation und Aberration sind im Jahre 1804 ent 
standen, wie er im September an Olbers schreibt; sie sind in der Monatl. 
Corresp. Band XVII (Werke VI, Seite 123) im Jahre 1808 abgedruckt, je 
doch für den Druck nach neuen Werten der Konstanten umgerechnet. 
2. (erste Göttinger) Periode 1 807 — 1 8 1 3. 
Im November 180 7 siedelte Gauss nach Göttingen über, wo zunächst 
die alte Sternwarte zu seiner Verfügung stand, während der im Jahre 1803 
begonnene Bau der neuen Sternwarte infolge der politischen Verhältnisse ins 
Stocken geraten war und in den ersten Jahren nach Gauss Übersiedelung nach 
Göttingen nur langsam fortschritt. Die alte Sternwarte 1 ) war 1734 für Joh. 
Andreas v. Segner erbaut worden und lag an der alten Stadtmauer, von der das 
entsprechende Stück in der jetzigen Turmstrasse, früher »Klein Paris« genannt, 
nahe der Nikolaistrasse, noch erhalten ist. Von der alten Sternwarte sind keine 
Überreste vorhanden, doch scheint ein Stück der Stadtmauer, das erneuert ist, ihre 
frühere Lage zu bezeichnen; sie befand sich 6", 11 nördlich und 28",43 westlich 
von der neuen Sternwarte (Mittelpunkt der grossen Kuppel, in der gegenwärtig 
das grosse Heliometer aufgestellt ist), also in 51° 31'54",3 n. B. und 39 m 44 s ,35 
östl. v. Greenwich. Im Jahre 1755 erhielt Tobias Mayer, 1762 Lowrrz und * 1 2 3 4 5 6 7 8 9 
l) Vergl. den umstellenden, ans dem 2. Teil des in der folgenden Fussnote genannten Werkes ent 
nommenen Lageplan, sowie die nach einem auf der Göttinger Sternwarte vorhandenen Stich hergestellte Ab 
bildung am Schluss dieses Aufsatzes; auch W. Schur, Beiträge zur Geschichte der Astronomie in Hannover 
(Festschrift zur Feier des isojährigen Bestehens der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften, Berlin 
1901, S. 103/104). — Die Legende zum Lageplan ist nach PÜTTER: 
1. Das Observatorium. 
2. Der ökonomische Garten, 
3. Das chemische Laboratorium. 
4. Die Universitätskirche. 
5. Das Konzilienhaus. 
6. Eine der beiden Stadtmühlen. 
7. Die Universitätsapotheke. 
8. Eines der beiden Brauhäuser. 
9. Die Nikolaikirche 
XI2 Abh. 3. 
10. Die katholische Kirche. 
11. Das Grohnder Tor. 
12. Das Kommandantenhaus. 
13. Die Marienkirche. 
14. Die Johanniskirche. 
15. Der Fleischscharn. 
16. Das Rathaus. 
17. Das Kaufhaus. 
18. Die Ratsapotheke. 
6
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.