THEORETISCHE ASTRONOMIE. GAUSS* ERSTE METHODEN DER BAHNBESTIMMUNG. 173
ab. Nachdem man aus der Formel 25) p genähert gefunden, ergibt sich
und damit aus 26) auch ein genauerer Wert von p.
Diese Bestimmungsmethode von p wendet Gauss in einer Werke XI, 1,
S. 243 abgedruckten numerischen Bahnbestimmung der Ceres an. Aus dem
vorausgesetzten Werte von p ergibt sich dann leicht die ganze Bahn.
Auch in der Theoria motus, art. 86, erwähnt er diese Methode, ohne dass
sie dort praktische Verwendung findet. Im Briefe an Gebers vom 21. Sep
tember 1802 schreibt Gauss den Wert für den Parameter in einer noch be
quemeren Form, die sich auch im Nachlass in der Scheda Ag, S. 3, vorfindet.
Anstatt die Bahnbestimmung mit einem vorausgesetzten Wert von p vor
zunehmen, kann man auch von genäherten Werten der Exzentrizität oder der
Perihellänge ausgehen, wie Gauss im Handbuch Bb 1 ) und in der Summarischen
Übersicht zeigt 1 2 ); indessen ist dies nur angängig, wenn man diese Grössen
schon genähert kennt.
Im Handbuch Bb gibt Gauss noch eine Dritte Verbesserungsmethode an,
die von hypothetischen Werten von i und Sl ausgeht, nebst einem Beispiel' 3 ).
8. Verbesserung der Bahn nach den älteren Methoden.
Hat man jetzt durch Lösung beider Einzelaufgaben die genäherten Bahnen
gefunden, die unter den für i und <0, oder 8 und 8" gemachten Hypothesen die
beiden äusseren Beobachtungen scharf darstellen, so berechnet man, wie be
reits erwähnt, aus den Bahnelementen den mittleren Ort und stellt seine
Abweichung vom beobachteten fest. Hier benutzt nun Gauss bei seinen im
Nachlass erhaltenen Rechnungen zur Bahnbestimmung den mittleren helio
zentrischen Ort, während er im Handbuch Bb den geozentrischen dafür emp
fiehlt; das erstere ist das bequemere.
Nachdem für die drei Hypothesen von i und <0, die entsprechenden Fehler
des mittleren Orts gefunden sind, bestimmt Gauss die wahren Werte dieser
Grössen durch Interpolation; die numerische Ausführung erhellt aus einem
Werke XI, 1, S. 248 abgedruckten Beispiel. Im Nachlass finden sich dar-
1) Werke XI, 1, S. 226.
2) Yergl. auch art. 80—81 der Theoria motus.
3) Werke XI, l, S. 229.