190
MARTIN BRENDEL, ÜBER DIE ASTRONOMISCHEN ARBEITEN YON GAUSS.
vier Beobachtungen und erhält daraus die heliozentrischen Breiten y nach der
Formel *):
38) S in{g- T ) =
Um auf den Einfluss der Fehler in i und Sl Rücksicht zu nehmen, setzt
Gauss
39) T = (T) + (^) A ft +($ ^ = ( T ) +«a Sl + b a<,
wo (y) der berechnete Wert für die heliozentrische Breite ist. Über die Diffe
rentialquotienten (y^ - ) unc ^ (“ff) sa £>t Gauss, dass er sie nicht auf analytischem
Wege, sondern auf numerischem bestimmen wolle. Der Grund hierfür ist
vielleicht der, dass die erstere Bestimmungsart, wenn sie streng ausgeführt
wird, etwas verwickelt ist; denn (-/^) und sind nicht gleich den partiellen
Ableitungen von y im gewöhnlichen Sinne, weil y nicht aus den Elementen
allein, sondern aus dem beobachteten ö abgeleitet ist und die Fehler Ai und
A Sl hier nur bei der Reduktion auf die Ekliptik und damit implizite in die
Elemente tz und cp, sowie auch in r eingehen. Gauss bestimmt (^^) und
(-^|-), indem er die ganze vorausgehende Rechnung wiederholt unter Voraus
setzung von etwas veränderten Ausgangswerten von i und Sl, sodass er im
ganzen drei Bestimmungen erhält; so wird bei ihm z. B. für die Opposition
der Pallas 1 2 ) von 1805
Hypothese
I
II
III
und hieraus
Y = — 33° 39'48"! 5 — 0,0492 Aft-f- 0,2087 Ai
Er wendet also das Verfahren an, dass wir schon bei seinen ersten Bahnbe-
1) 6 = geozentrische Breite,
Y = heliozentrische Breite,
r = Radiusvektor,
R — Radiusvektor der Erde.
2) Werke VI, S. 12—13.
Sl
i
(t)
172° 28'46"8
34°37'3i;'5
— 33°39'48;'15
172 29 46,8
34 37 31,5
— 33 39 51,10
1 72 28 46,8
34 38 31,5
— 33 39 35,63