Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

210 MARTIN BRENDEL, ÜBER DIE ASTRONOMISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
am 8. Januar 1816: »Sollte der Preis nunmehr ausgegeben oder zurück 
genommen sein, so würde ich meine Theorie nunmehr entweder stückweise 
in den Kommentaren oder auch in einer besondern Schrift herauszugeben 
denken«. Es scheint, dass man Gauss nochmals Gelegenheit geben wollte, 
sich um den Preis zu bewerben; denn Gebers schreibt ihm am 7. März 1816: 
». . . Jetzt eile ich nur, Ihnen wegen der Preisaufgabe zu Paris, wenn sie es 
etwa noch nicht erfahren haben sollten, das Nähere zu melden. Der Aus 
spruch über den Preis wegen der Perturbationen der Planeten, namentlich 
der Pallas, ist wieder bis zum Jahr 1817 vertagt worden. Doch müssen die 
Schriften vor dem 1. Oktober 1816 eingesandt sein. Die Preisfrage war: »»Die 
Theorie der Planeten, deren Exzentrizität und Neigung zu gross sind, als dass 
wir im Stande wären, ihre Störungen nach den schon bekannten Methoden 
genau zu berechnen««. Die Klasse verlangt keine numerische Anwendung, 
sondern nur analytische Formeln, aber so eingerichtet, dass ein geschickter 
Kechner fähig sei, sie mit Sicherheit entweder auf den Planeten Pallas, oder 
auf einen andern der neu entdeckten oder noch zu entdeckenden Planeten 
anzuwenden. — Es waren nur zwei Abhandlungen eingelaufen, deren Verfasser 
aber die ausgesprochene Absicht der Klasse in der Preisankündigung nicht 
genug berücksichtigt haben. Beide (besonders der eine) haben noch zu 
mancherlei analytische Entwicklungen vorbeigelassen, die die Mathematiker 
noch erst machen müssten, um sie in den Stand zu setzen, die Auflösung des 
Problems, die sie gegeben haben, verstehen und beurteilen zu können. Sie 
haben es zu sehr versäumt, sich bis zu dem Standpunkte des Kalkulators 
herabzulassen, der nun wünschen sollte, Tafeln für die Pallas oder irgend 
einen andern Planeten zu bilden. Die Nachträge, die sie zu verschiedenen 
Zeiten eingeschickt haben, sind weit entfernt, alle diese Schwierigkeiten zu 
heben. Da die Klasse aus diesen Nachträgen und aus den eingeschickten 
Noten der anonymen Verfasser ersehen hat, dass sie nicht Zeit hatten, sich 
in alle die notwendigen Entwicklungen einzulassen, und zugleich in Erwägung 
zieht, dass auch vielleicht andere Mathematiker, die die Fähigkeit und Ge 
schicklichkeit besitzen, diesen schwierigen Gegenstand zu behandeln, aus der 
selben Ursache abgehalten worden sind, als Preisbewerber aufzutreten, so hat 
sie die Preisausteilung noch bis Januar 1817 ausgesetzt- — Der Preis ist 
doppelt, eine goldene Medaille, 6000 Francs wert , . .«
	        
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