THEORETISCHE ASTRONOMIE. PALLASSTÖRUNGEN DURCH MARS.
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mit Berücksichtigung einer grösseren Anzahl Glieder entwickelt werden müssen;
jedoch lässt dieser sich leicht beliebig weit entwickeln, da es sich hier um
nichts anderes als um die von Gauss so vielfach betrachtete Entwicklung des
Ausdrucks
(a — ß cos cj>)~*
handelt.
Man könnte wohl auch den zweiten Faktor (N — cos (FTcp)) - ^ in gleicher
Weise heraussetzen; doch hat Gauss dieses zweite Verfahren überhaupt nicht
weiter verfolgt, weil die Ersparnis an Rechenarbeit doch nicht sehr gross zu
sein scheint. Vermutlich hat er den Faktor (M — cos [E' — cp)) - ^ gewählt, weil
die Funktion M — cos iE'— cp) die der reellen Achse am nächsten gelegene Null
stelle in der komplexen M'-Ebene hat. Die entsprechende Wurzel M' hat
den kleinsten imaginären Teil; ihr reeller Teil ist cp' und man kann annehmen,
dass die Entwicklung nach M' — cp' diejenige auf der reellen Achse ist, die am
schwächsten konvergiert.
Der GAUSssche Kunstgriff besteht also darin, dass man eine Funktion,
deren Entwicklung schwach konvergiert, mit einem Faktor multipliziert, der
die Konvergenz verstärkt. Das Produkt entwickelt man sodann nach der
interpolatorischen Methode. Die Entwicklung des reziproken Faktors, mit
der nachher wieder zu multiplizieren ist, wird zwar schw T ach konvergieren;
man kann den Faktor aber so wählen, dass seine Entwicklung sich leicht
weit genug fortsetzen lässt.
Man kann sich das Verfahren an dem analogen Fall einer Potenzreihen
entwicklung vergegenwärtigen:
Es sei die Funktion
y ~ f[x)
gegeben, wo f[dc) eine ganze rationale Funktion sein mag und die Gleichung
f{x) = 0
keine reelle Wurzel hat. Ihre Wurzeln seien a 1 i:ib l , a 2 ±.ib 2 usw., so dass
m = «* - <hf+bi) ((* - « 2 ) 2 +bi) ■ •..
Es wird verlangt, y in einem beliebigen Punkte der reellen Achse so in eine
Potenzreihe zu entwickeln, dass diese Reihe möglichst leicht hergestellt werden
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