Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

1816—1 820. BEGINN DER DÄNISCHEN GRADMESSUNG. 
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die Dauer der Messungen, über das Personal und über die Kosten im einzelnen. 
In der Antwort schlug Schumacher zugleich vor, das südlichste Dreieck der 
dänischen Triangulation und eine Grundlinie bei Hamburg gemeinschaftlich 
zu messen. Eine zweite Basis wollte er bei Kopenhagen anlegen, während 
Gauss am südlichsten Punkte seiner Dreiecke ebenfalls noch eine Grundlinie 
ins Auge fassen sollte. Zu Gehilfen schlug er Offiziere vor, die am leichtesten 
mit der Landbevölkerung zu verhandeln verständen. 
26. Teilnahme an der Messung des Yerhindnngsdreiecks, au den Sektorheohacli- 
tnngen und der Basismessung. Ende Juli 1817 hatten die eigentlichen Operationen 
in Dänemark begonnen, und im November waren 1 Grade des Meridian 
bogens von Hamburg bis zur Insel Alsen trianguliert. Als nun Schumacher 
1818 daran gehen konnte, seine südlichsten Dreiecke zu messen, forderte er 
Gauss nochmals auf, möglichst im September an den Anschlussmessungen teil 
zunehmen und sandte ihm eine Skizze der gemessenen Dreiecke und der pro 
jektierten Verbindung. Gauss hatte den Brief etwas zu spät erhalten, um 
mit dem Kurator über diesen Plan sprechen zu können. Durch eine schrift 
liche Eingabe fürchtete er aber lästig zu werden, bevor seine Denkschrift über 
die Teilnahme an der Gradmessung einer Antwort gewürdigt wäre. Indessen 
wollte er die Anschlussmessungen gern übernehmen, falls Schumacher mit dem 
Minister verhandeln wollte. Dieser tat auch alsbald die nötigen Schritte, die 
zu einem günstigen Erfolge führten, und konnte zugleich melden, dass die 
Fortsetzung der Gradmessung durch Hannover zwar noch nicht beschlossen 
sei, dass aber v. Arnswaldt keineswegs bezweifle, dass dies für die Wissen 
schaft wichtige Unternehmen demnächst ausgeführt werde, und dass er es' sich 
angelegen sein lassen werde, es zu befördern. Am 10. September 1818 konnte 
Gauss melden, dass er selbst vom Minister den Auftrag zur Vornahme der 
Messungen in Lüneburg erhalten habe. Er bat daher Schumacher, ihm die 
Beschreibung der einzustellenden Signale zu senden und womöglich die ge 
näherten Winkel in Lüneburg anzugeben, um Verwechslungen der Objekte 
zu verhüten. Auch wegen der Auswahl des zur Aufstellung geeignetsten Turmes 
in Lüneburg fragte er um Bat (Werke IX, S. 347, G.-Sch. Nr. 79). Gauss 
hatte sich nicht wohl befunden; als sich aber seine Gesundheit besserte, freute 
er sich recht herzlich auf die Beise. Er kaufte einen Wagen und nahm ausser 
dem zwölfzölligen BoRDAschen Kreise noch den achtzölligen Theodoliten mit, 
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