Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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A. GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN YON GAUSS. 
Den Danske Gradmaaling, Ny Raekke, Hefte 16: Le Service Geodesique du 
Dänemark 1816 —1916 par V. H. O. Madsen. Kopenhagen 1916). 
V. Abschnitt. Vorbereitungen für die hannoversche Gradmessung. 
27. Meridianzeicben. Am Schlüsse des Jahres 1820 begann Gauss mit 
mancherlei Vorbereitungen für die Gradmessung. Sie brachten ihm viele 
Widerwärtigkeiten und machten ihn oft unmutig (G.-Sch. Nr. 106). Eine 
wichtige Vorbereitung war ihm mit einiger Mühe gelungen. Er hatte nach 
Aufgeben des Planes, von Hamburg anzufangen (G.-Sch. Nr. 113), die Stern 
warte in Göttingen als Ausgangspunkt für die Vermessungen ausersehen und 
musste für die Beobachtung eines Anfangsazimutes die notwendigen Einrich 
tungen hersteilen. Er hatte zu diesem Zwecke anfangs zwei Meridianzeichen, 
ein nördliches und ein südliches, ins Auge gefasst. Es gelang ihm indes nur 
auf der Nordseite die Schwierigkeiten zu überwinden und sich die Aussicht 
auf einen Hügel jenseits des Dorfes Weende zu verschaffen, der etwa 5 km 
entfernt war. Das Gelände eignete sich sehr zu einem Meridianzeichen, das 
in 42' Höhe sich gegen den Horizont projizierte 1 ). Am 14. Dezember war 
der Meridianschnitt frei, und es konnte zunächst ein Interimszeichen gesetzt 
werden. 
28. Auswahl der Dreieckspunkte. Welche Schwierigkeiten Gauss hatte, um 
die von Epailly 1 804 — 05 gemessenen 94 Dreiecke zu erhalten, die den süd 
lichen Teil von Hannover mit Hamburg auf einem grossen Umwege verbanden, 
wurde bereits erwähnt (S. 4 0) 1 2 ). Auch Laplace konnte ihm kein vollständiges 
1) Schade, sagt Gauss, »dass a Lyrae bei der untern Kulmination noch mehrere Minuten tiefer durch 
gehen wird; nach etwa 150 Jahren, wenn dann hier noch observiert wird, muss der Stern aber heraus 
leuchten«. 
2) »Die Fragmente, die ich von Epaillys Messungen auf verschiedenen Wegen erhalten habe, 
setzen mich in den Stand, eine Kette von Dreiecken von Herkules bis Bentheim so ziemlich zu restituieren 
und meine eigenen damit zu verbinden. Bei Bentheim schliessen sich wieder die KEAYENHOFFSchen und 
an diese bei Dünkirchen die französischen an«. (G.-G. 21, Februar 18 22. Vergl, G.-O. Nr. 4 4 7. 448 und 
G.-Sch. Nr. ns.)
	        
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