Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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A. GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
hergehenden Jahre brach Gauss wieder frühzeitig (28. April) zur Er- n 
kundung auf. In Hannover entdeckte er zwar, dass dort Celle sichtbar e 
war, wo Müller im vorigen Jahre von Wohlenherg aus einen falschen Turm 
eingeschnitten hatte. Aber die Türme in Celle waren völlig unbrauchbar; j 
hingegen fand er 1 72 Stunden nordöstlich von Celle auf einem Plateau bei a 
Garssen, wo ein französischer Signalturm gestanden hatte, einen brauchbaren J 
Punkt, der sich nicht nur mit dem Deister, sondern auch mit Lichtenberg ]\ 
verknüpfen Hess. Inzwischen hatte Hauptmann Müller den Brelingerberg d 
von neuem besucht und sich davon überzeugt, dass Lichtenberg von ihm nicht 
zu erreichen war, so dass er ganz aufgegeben werden musste. Auf dem Falken- n 
berg, wohin sich Gauss dann wandte, war nicht bloss Deister und Garssen zu n 
sehen, sondern auch der Lichtenberg als schmaler Saum über dem zwischen- g 
liegenden Gelände erkennbar. Damit wurde nun auch der 1821 von Lichten 
berg aus eingestellte Wohlenherg überflüssig, den Gauss als EpAiLLYschen ä 
Punkt ausgewählt hatte, wie überhaupt die Verfolgung von Epaillts Spuren r I 
seine Entschlüsse oft ungünstig beeinflusste 1 ). d 
Soweit war alles vortrefflich gegangen, aber die weitere Fortsetzung nach § 
Norden von Garssen und Falkenberg aus machte »unsägliche Schwierigkeiten«. ^ 
Gauss Hess Müller die Gegend westlich von Falkenberg und nördlich davon S] 
rekognoszieren, und ging selbst zunächst nach Lüneburg. Während die Er- 11 
kundung von Müller gar kein Resultat hatte, ergab auch seine eigene, dass ^ 
es, wenn überhaupt möglich, ungeheuer schwer sein würde, von Lüneburg a 
nach Süden durchzudringen, weil der Süsing * 1 2 ) eine undurchdringliche Mauer 
entgegenstellte. Dagegen hatte er die Genugtuung, die Möglichkeit zweier p< 
Dreiecke recht im Herzen der Heide festzustellen: Wulfsode-Hauselberg-Wil- 
sede und Wulfsode-Hauselberg-Falkenberg. Aber er sah weder eine Möglich 
keit einer Verbindung mit seinen südlichen Dreiecken, noch fand er eine 
solche Verknüpfung mit den nördlichen Punkten, bei der er sich beruhigen 
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n 
1) EPAlLLYSche Punkte waren Wohlenherg, Braunschweig, Hannover, Hils, Hohehagen, Deister, G 
Hauseiberg, Garssen, Lüneburg, Wilsede, Falkenberg. ft 
2) Nach Andrees Handatlas und der topographischen Übersichtskarte des deutschen Reiches (1 :200 ooo) 
Blatt 58 (Lüneburg) 19 04 muss es Süsing heissen, die verschiedentlich vorkommende Bezeichnung Lüsing v 
beruht vielleicht auf unrichtiger Lesung. £ 
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