Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

GAUSS AN A. UND G. REPSOLD. 
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31. Ein Brief von Gauss an Adolf und Georg Repsold in Hamburg. 
Göttingen, den 23. September 1836. 
Ewr. Wohlgeboren 
beeile ich mich anzuzeigen, dass das Hannoversche Pfund des Herrn 
Etatsrath Schumacher, welches Sie in dessen Auftrag hieher geschickt haben, 
wohlbehalten angekommen ist. Da unter allen meinen Gabeln, deren ich 
eine ziemliche Anzahl habe, keine für den Hals dieses Gewichts weit genug 
war, und Hr, Meierstein von einer Reise, auf der er begriffen ist, erst in ein 
Paar Tagen zurückkommen wird, so habe ich nur Einen Wägungsversuch einst 
weilen gemacht, wobei ich das Gewicht mit Handschuhen aufsetzte. Nach 
diesem vorläufigen Versuche war dieses Gewicht gegen 3 Milligramm leichter, 
als dasjenige preussische Pfund, welches ich aus Berlin erhalten habe. Da 
jedoch nach Hrn. Etatsrath Schumachers Angabe das specifiche Gewicht jenes 
Pfundes bedeutend geringer ist, als nach meiner eignen Abwägung im Wasser 
das des letztem, und nach einem Überschläge jenes in der Luft etwa 2£ Milli 
gramme mehr verlieren muss als letzteres, so würde (so viel man aus einer 
einmaligen nicht unter günstigen Umständen gemachten Abwägung schliessen 
darf) das wahre (im Vacuum gedachte) Gewicht des von Ihnen verfertigten 
Pfundes kaum £ Milligramm von dem wahren Gewicht des aus Berlin er 
haltenen differiren. Ich bin in der That neugierig, zu erfahren, nach was für 
einem Standard Sie jenes Pfund dargestellt und wie Sie haben justiren können, 
ohne dass an dem so überaus eleganten Kunstwerke eine Spur davon zu er 
kennen ist. 
Was dann die von Ihnen schon vor einigen Monaten übersandte Wage 
betrifft, so habe ich es zwar höchst dankbar erkannt, dass Ihre überaus grosse 
Güte es mir überliess, ob ich sie käuflich oder borgweise annehmen wollte, 
und ich hätte Ihnen allerdings meinen Dank dafür sogleich selbst bezeugen 
sollen. Dass ich zuvörderst erst Hrn. Etatsrath Schumacher damit beauftragte, 
wollen Sie gütigst mit der Verlegenheit entschuldigen, die daraus entsprang, 
dass ich damals ausser Stande war, wegen jener Alternative eine bestimmte 
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XII.
	        
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