Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

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VARIA. 
unterscheiden kann. Einige wünschen, von den allgemein interessantesten 
Wahrheiten der Astronomie eine deutliche Einsicht zu erhalten, weil es eines 
gebildeten Menschen unwürdig ist, ganz Fremdling darin zu sein, weil diese 
Wahrheiten für eine sehr natürliche Wissbegierde einen so hohen Reiz haben; 
es fehlt ihnen aber zu sehr an tiefem mathematischen Vorkenntnissen, als 
dass sie in das Innere der Untersuchungen eindringen könnten, und sie sind 
daher zufrieden, von solchen Nachforschungen, deren Detail ihnen unzugäng 
lich ist, nur die Hauptresultate zu wissen und eine Idee von der Art zu er 
halten, wie sie haben gefunden werden können. Die Forderungen und Wünsche 
dieser Klasse, welche man die Klasse der theoretischen] Dilettanten] nennen 
könnte, werden hauptsächlich auf eine recht klare und ausführliche Behand 
lung der Elementargegenstände und auf die Auswahl von solchen Wahrheiten 
und Lehren gehen, die interessant sind, ohne schwer zu sein, so wie auf die 
Weglassung von allem, was ihnen unverständlich und also unnütz sein würde. 
Zu einer zweiten Klasse rechne ich diejenigen, die sich nicht bloss auf das 
theoretische Wissen des Allgemein Interessantesten einschränken, sondern sich 
zugleich zu einer gewissen praktischen Thätigkeit vorbereiten wollen, ohne 
darum weder eigentliche praktische Astronomen werden, noch die tiefsten 
Geheimnisse der Theorie ergründen zu wollen. Dies wären die praktischen 
Dilettanten. Unter praktischer Thätigkeit verstehe ich hier nicht das blosse 
indolente Besehen der eclatantesten Gegenstände des Himmels, als des Mondes 
und seiner Flecken, der Planeten, der Sonne, der Nebelsterne u. dergl. durch 
Fernröhre, denn dies wäre noch mehr die Sache des bloss theoretischen Di 
lettanten, indem dazu weiter eben keine besondern Kenntnisse oder Fertig 
keiten gehören, sondern ich verstehe darunter die Beschäftigungen mit solchen 
Beobachtungen, die zu einem gewissen Zwecke führen, und die selbst für den 
Astronomen ihren Werth, und manchmal einen grossen Werth haben können, 
wozu also wenigstens gehört, dass man im Stande sei, genaue Zeitbestimmungen 
zu machen, die Polhöhe zu bestimmen, genaue Mittagslinien zu ziehen, auch 
wohl Planeten- und Kometenörter zu beobachten u. dergl., ferner dass man 
es im astronomischen Kalkül so weit gebracht habe, um die gemachten Be 
obachtungen selbst berechnen und Resultate daraus ziehen zu können. Wer 
sich zu dieser Klasse zählt, wird nun auch schon tiefer einzudringen und von 
viel mehrern Gegenständen gründlich belehrt zu sein wünschen: die meisten
	        
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