43. Nachträge zu den gedruckten Briefwechseln,
I. Zum Briefwechsel Gauss-Bessel.
Gauss an Bessel. Göttingen, 28. Oktober 1843.
Nr. 188 a,
Goldschmidt hat eine ziemliche Anzahl Uranusrectascensionen
vor u[nd] nach der letzten $ beobachtet, die von den mir von Bümcker mit-
getheilten, alle in einerlei Sinn, durchschnittlich 0"20 in Zeit abweichen. Da
Bümcker, so viel ich weiss, einige Gehülfen hat, so wäre es möglich, dass in
Hamburg ^ und *#*[*)] von verschiedenen Beobachtern beobachtet wären,
woraus sich die Sache am leichtesten erklären Hesse. Ich werde nun zwar
deswegen Erkundigungen einziehen, würde Ihnen jedoch dankbar sein, wenn
Sie mir auch die vielleicht in Königsberg gemachten Uranusbeobachtungen
gütigst mittheilen wollten
Bei Inspicirung der GoLDscHMiDTschen Beobachtungen finde ich, dass
unter den Zeitbestimmungs-Sternen zwei sind, die immer in einerlei Sinn von
den andern abweichen, nämlich Sirius und Castor, wo die Beobachtung immer
grössere Bectascensionen gibt, als Enckes Jahrhuch. Werden Sie uns nicht
auch bald mit einer neuen Edition der Bectascensionen der Fundamentalsterne
beschenken? Der Ihrige
Göttingen, den 28. October 1843. C. F. Gauss.
BEMERKUNG.
Die vorstehend wiedergegebene Briefstelle entstammt einer Handschrift, die Ende Mai 19 27 als »Brief
ausschnitt« von einer Berliner Auktionsfirma angezeigt und durch einen Privatsammler erworben wurde.
Dieser, H. v. Socher in Berlin, hatte die Freundlichkeit, dem GAUSSarchiv eine photographische Nachbildung
der Handschrift zu überlassen. — Der Brief, aus dem dieses Bruchstück herrührt, fehlt in der von der
Preuss. Akademie der Wissenschaften veranstalteten Ausgabe des Briefwechsel zwischen Gauss und Bessel
(Berlin 1880) auf S. 5 59, wo er zwischen den Nummern 188 und 189 seinen Platz haben sollte.
Schlesinger.
[*) Die Zeichen bedeuten: Uranus und die Ansehlusssterne.]