Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

GÄUSS AN OLBERS. 
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würden leicht zwei Jahre bis zur Vollendung erforderlich sein können. Vielleicht 
Hesse sich aber in der Folge, wenn die Resultate sich erst mehr übersehen lassen, 
vieles streichen. Auf alle Fälle denke ich meine Arbeit soweit fortzuführen, dass 
ich die allgemeine Theorie der Störungen der mittlern Bewegung aufstellen, und 
eben dadurch dann die wirkliche mittlere Bewegung mit grosser Schärfe angeben, 
also vielleicht entscheiden kann, ob sie grösser oder kleiner ist, als die der 
Ceres. Meine Methode hat, wie ich Ihnen schon gesagt habe, das Besondere, 
dass man nicht wohl einzelne Resultate (über Säcularänderungen z. B.) geben 
kann, ohne die ganze Theorie, oder doch einen grossen Theil derselben ent 
wickelt zu haben: ich kann ungefähr ein Drittel derselben als vollendet an- 
sehen, ehe ich es dahin bringe die mittlere Bewegung angeben zu können. 
Aber gewiss bin ich, auf dem gewählten Wege alle nur irgend merkliche 
Gleichungen, die von der ersten Potenz der störenden Masse abhängen, zu er 
halten: ich fürchte aber, dass auch die Quadrate derselben, wenigstens beim 
2J-, noch beträchtliche Gleichungen gäben, die schwer zu finden sein werden. 
4 000 000 Ziffern mögen wohl geschrieben werden müssen, ehe die Arbeit 
vollendet ist. 
Haben sie die Bedeckung von a Tauri am 1. März beobachtet? Ich nur 
den Austritt, aber die Bedeckung von o Leonis am 7. März vollständig[*)]. 
1811 März 1 9 h 47'l6','4 M. Z. Austritt a Tauri 
7 11 42 43,8 . . Eintritt o Leonis 
» 12 52 58,2 . . Austritt 
Die Connaissance des tems 1812 ist mir noch nicht zu Gesichte ge 
kommen. Haben Sie sie schon? Wie ich höre soll Hr. Delambre meine 
Theoria darin angegriffen haben. 
Ich habe in diesem Winter ein Paar geschickte und fieissige junge Leute 
zu Zuhörern gehabt, besonders einen Hamburger Namens Gerling, den ich 
wohl der Astronomie erhalten zu sehen wünschte. Ein Besser ist er freilich 
nicht, die sind selten, aber ein geschickter und brauchbarer Mann kann er werden. 
Die Nothwendigkeit, zur Zeitbestimmung oft correspondirende Sonnen 
höhen zu nehmen, hat mich schon vor längerer Zeit zur Berechnung einer 
besondern Hülfstafel veranlasst, da die gewöhnlichen Tafeln mit doppelten 
[*) Werke XI, l, S. 272.]
	        
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