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VARIA.
durchaus nichts beleidigendes darin gefunden, sondern nur in so fern un
passendes, als es für keinen Menschen ein Interesse haben konnte, zu lesen,
dass Bessel in einem Briefe an E[ncke] etwas behauptet habe, worin E[ncke]
einen innern Widerspruch finde, und worüber man das Nähere nicht kannte.
Der richtige Gang der Sache damals wäre also der gewesen, dass B[essel] ganz
ruhig und ohne alle Anzüglichkeit lediglich die Frage selbst abgehandelt
und den Astronomen überlassen hätte, auf wessen Seite das Hecht sei. Das hat
aber BJessel] nicht gethan, sondern am Schluss seines Aufsatzes[* [**) )] in einem
Tone gesprochen, den er sich vielleicht in seinem Verkehr mit seinen Unter
gebenen angewöhnt hat, und dessen Unziemlichkeit gegen einen Mann wie
En[c]ke er nicht genug fühlt, den aber ich mir gegen Niemand, der selbst
weit unter En[c]ke stünde, erlauben würde. Ich wünschte, Sie hätten sich be
stimmt geweigert, jenen Aufsatz in dieser Form aufzunehmen; nachdem es
aber einmahl geschehen war, haben Sie meiner Meinung nach nur gethan,
was Ihre Pflicht war, indem Sie auch En[c]kes Antwort aufnahmen [ ## )]. Wollen
Sie mir die freie Äusserung meiner Meinung nicht übelnehmen, so setze ich
hinzu, dass wenn Sie jetzt einen neuen Artikel von B[essel] in dieser be-
klagenswerthen Sache aufnähmen, Sie auch E[ncke] das letzte Wort nicht
werden verweigern dürfen.
Zweierlei will ich noch dabei bemerken
1) En[c]ke hat mir bis diese Stunde auch nicht Eine Zeile diese Sache
betreffend geschrieben; ja auch früher enthalten seine Briefe auch nicht eine
Zeile, woraus ich nur hätte ahnen können, dass er in einem andern, als dem
freundschaftlichsten Verhältnisse zu BJessel] stehe.
2) Die Äusserung von E[ncke] über die jetzt so häufigen Lobhudeleien
sind mir selbst aus der Seele geschrieben. Natürlich sage ich diess nicht in
Beziehung auf Hepsold, den ich nach allem, was ich von ihm weiss, für einen
ganz vortrefflichen Künstler halte (wenn ich auch gerade die Einrichtung an
den Eussplatten des Passage-Instruments, die zu dem jetzigen Streite Anlass
gegeben hat, nicht sonderlich billigen möchte) — sondern hauptsächlich auf
literarische Lobhudeleien. Mir scheint, dass B[essel] davon durchaus nicht
frei zu sprechen ist. Unter nns z. B. scheint mir die Arbeit von Argelander
[*) Siehe die Fussnote *) auf S. 270.]
[**) Siehe die Fussnote *) auf S. 2 71.]