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VARIA.
[15.]
Gauss an Schumacher. Göttingen 18. April 1838.
Zll Nr. 611, [Briefwechsel, Band III, S. 20 0, nach dem ersten Absatz ist einzufügen:]
Ich möchte Sie wohl vertraulich um einen Dienst ersuchen. Ich weiss
nicht, ob Sie den dortigen Prozessor Heinrich Wilhelm] Dove sonst schon
kennen. Aber jedenfalls wird es Ihnen nicht schwer sein, in Erfahrung
zu bringen, theils was seine Persönlichkeit betrifft, theils ob er wohl auf
Webers hiesige Stelle reflectirt oder eventuell sie annehmen würde, oder aber
vielleicht in eine Unterhandlung sich im Grunde nur deshalb einlassen würde,
um sich in Berlin selbst dadurch Vortheile zu verschaffen. Ich muss aber
ausdrücklich hinzufügen, dass Ihr etwaiges auf den Busch schlagen in dieser
Beziehung keinen Schein von Absichtlichkeit haben dürfte, noch viel weniger
dürften Sie sich merken lassen, dass ich Sie dazu veranlasst habe. Ich würde
Ihnen in der That die Bitte gar nicht stellen, wenn ich nicht überzeugt wäre,
dass Sie die zuletzt genannten Theile derselben buchstäblich erfüllen, natür
lich also auch in Ihren etwanigen Erkundigungen nicht weiter gehen, als da
mit verträglich ist. Zugleich muss ich aber noch die Bitte hinzufügen, dass
Sie hieraus vor der Hand gar keine Schlüsse ziehen, indem diejenigen, die
Ihnen am nächsten zu liegen scheinen könnten, vielleicht gerade ganz falsch
sein möchten.
Weniger leicht möchte es wohl sein, dass Sie mir auch ganz ähnliche
Nachrichten in Beziehung auf den Professor [Ludwig Friedrich] Kämtz in
Halle mitbringen könnten. Ich erwähne es aber, da Sie doch vielleicht zu
fällig in B[erlin] einige Gelegenheit dazu finden. Übrigens steht dieser Wunsch
ganz unter denselben ßestrictionen, wie der erste.
Die nähern Erklärungen darüber, die sich nicht wohl für gegenwärtigen
Brief eignen, behalte ich mir mündlich vor.
[iß.]
Schumacher an Gauss. Altona, 25. August 1838.
Nr. 613 a.
¡Ich muss noch einmal, mein theuerster Freund, auf eine alte Sache zu
rückkommen. Es ist im vorigen Jahre mit Cotta regulirt, dass er für die