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VARIA.
[*) Nicht richtig und von Gauss auch nicht behauptet: gemeint ist: bi, d 5.]
Dies gäbe also 21 mögliche Stellungen der Damen in den beiden ersten
Columnen, wenn nicht aus Gründen, die ich nicht kenne, einige davon unzu
lässig sind, und wenn die Eckstellungen ausgeschlossen sind, 15. Es wären
also 8x21 = 168, oder 8x15 = 120 verschiedene Auflösungen des Problems,
von denen nur 21 oder 15 Grundauflösungen sind, aus denen die anderen
durch Drehung des Bretts und Spiegelbild abgeleitet werden.
Wenn die Zahl 9, deren Sie erwähnen, exclusiv ist, so müssen die Stellungen
auf der a und b Columne Beschränkungen unterworfen sein, die ich nicht
kenne, aber gerne wissen möchte, vorausgesetzt, dass die Erklärung Ihnen
nicht Mühe macht.
Indem ich wieder das Schachproblem überdenke, werde ich besorgt, dass
in meinen Schlüssen etwas vorausgesetzt ist, was vielleicht nicht statt findet.
Sie haben mir gesagt, dass wenn man 2 Damen auf a 6, b 4 stellt, keine andere
als die von Ihnen gegebene Auflösung möglich ist [*)]; Sie haben aber nicht
gesagt, dass für jede beliebige Stellung der Damen in der a und h Columne
nur eine Auflösung des Problems möglich sei. Nur wenn der letzte Satz
wahr wäre, scheinen mir meine Schlüsse richtig; denn bei jeder Auflösung
des Problems muss eine Dame in der a Columne, die andere in der b Columne
in irgend einer Stellung stehen; da nun für diese Stellung (den von Ihnen
nicht aufgestellten Satz als richtig angenommen) die gegebene Auflösung die
einzig mögliche ist, so hängt die Zahl der Auflösungen von den verschiedenen
möglichen Stellungen in den erwähnten beiden Columnen ab.
[5.]
Gauss an Schumacher.
Göttingen, den 27. September 1850.
Da Sie, mein theuerster Freund, an der Aufgabe, die Königinnen auf
dem Schachfelde unterzubringen, ein Interesse zu nehmen scheinen, so will
ich noch einiges darüber hinzufügen.