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VARIA.
[44.]
Gauss an Schumacher. Göttingen, 20. Januar 1848.
Nr. 1222 a.
Mit vielem Danke schicke ich Ihnen, mein theuerster Freund, die Briefe
von Olde u[nd] Busch zurück. Es würde früher geschehen sein, wenn ich nicht
gehofft hätte, eine neue Beobachtung der Flora beifügen zu können, welche
Hoffnung durch die [*)] um die Zeit jedesmahl schlechte Witterung vereitelt
ist. Einige spätere Beobachtungen] von Bümcker geben die Abweichung der
GoLDscHMiDTschen Elemente
1848 Jan. 6 +24" — 3"5
7 +25.1 —1.7
8 +21.1 +2.3
Wie ich dabei zugleich erfahre, sind in Bonn die Beobachtungen] dis-
continuirt, weil man den Planeten nicht hatte finden können; ich bedaure
daher, dass die schon vor längerer Zeit Ihnen eingesandte GoLDscHMiDTsche
Ephemeride (so wie seine Elemente) noch nicht gedruckt ist.
Auf den Ausgang der Tracasserien in Pulkowa bin ich neugierig. Dass in
bez[ugj auf Königsberg, Jacobi gegen den von En[c]ke ausgegangenen Vorschlag
ist, wundert mich nicht, da jener nach Allem, was Sie mir früher mitgetheilt
haben, gegen E[ncke1 wenig freundlich gesinnt ist. Galle empfiehlt sich viel
leicht auch durch ein gewandtes sociales Benehmen, wenigstens ist mir so,
als hätte ich gelesen, er werde immer in den Soireen der Prinzessin von
Preussen eingeladen, welche letztere bekanntlich auch die Stiffterin der öffent
lichen Wintervorlesungen in der Singakademie über diverse Sujets ist.
Die hiebei zurückkommende Note des p. de Gasparis könnten Sie, glaube
ich, auch dann ungedruckt lassen, wenn sie Ihnen bloss handschriftlich zu
geschickt wäre.
Stets der Ihrige
Göttingen, den 20. Januar 1848. C. F. Gauss.
[*) Die Handschrift hat »das«.j