MAGNETISCHE AXE. MAGNETISCHES MOMENT.
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darunter eine gerade Linie verstanden wird, in Beziehung auf welche das Moment
des in dem Körper enthaltenen freien Magnetismus ein Maximum ist.« Zur Be
stimmung der magnetischen Axe in diesem Sinn dient, dass ihr magnetischer
Nordpol nach Süden gekehrt ist und dass ihre Richtung dem Erddiameter
von 77° 50' N. Breite 296° 29' Länge nach 77° 50' S. Breite 116° 29' Länge
parallel ist. Sie macht hiernach mit der beide Pole verbindenden Chorde
oder mit einem damit parallelen Erddiameter (welcher von 7 5° 52' N. Breite
299° 32' Länge nach 75° 52' S. Breite 119° 32' Länge geht) einen Winkel
von 2° 5'.
§ 4. Magnetisches Moment der Erde.
»Nach der*) in der Intensitas vis magneticae festgesetzten absoluten Ein
heit des magnetischen Moments wird das magnetische Moment der Erde durch
eine Zahl ausgedrückt, deren Logarithme = 29,93136, oder durch 853 800
Quadrillionen. Nach derselben absoluten Einheit wurde das magnetische Mo
ment eines einpfündigen Magnetstabes nach den im Jahre 1832 angestellten
Versuchen = 100877000 gefunden (Intensitas, Art. 21 [Werke V, S. 109, HO]);
das magnetische Moment der Erde ist also 8464 Trillionen mal grösser. Es wären
daher 8464 Trillionen solcher Magnetstäbe, mit parallelen magnetischen Axen,
erforderlich, um die magnetische Wirkung der Erde im äusseren Raume zu
ersetzen, was bei einer gleichförmigen Yertheilung durch den ganzen körper
lichen Raum der Erde beinahe acht Stäbe (genauer 7,831) auf jedes Cubik-
meter beträgt. So ausgesprochen, behält dieses Resultat seine Bedeutung,
auch wenn man die Erde nicht als einen wirklichen Magnet betrachten, son
dern den Erdmagnetismus blossen beharrlichen galvanischen Strömen in der
Erde zuschreiben wollte. Betrachten wir aber die Erde als einen wirklichen
Magnet, so sind wir genöthigt, durchschnittlich wenigstens**) jedem Theile
derselben, der ein Achtel Cubikmeter gross ist, eine eben so starke Magneti-
*) Resultate 1838, S. 46 [Werke V, S. 164, 165].
**) >In so fern wir nämlich nicht befugt sind, bei allen magnetisirten Theilen der
Erde durchaus parallele magnetische Axen vorauszusetzen. Je mehr an solchem Pa
rallelismus fehlt, desto stärker muss die durchschnittliche Magnetisirung der Theile
sein, um dasselbe magnetische Totalmoment hervorzubringen.<