Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

VERGLEICHUNG VON THEORIE UND ERFAHRUNG. 
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selbst einer Prüfung durch die Erfahrung zu unterwerfen; denn die genannten 
Karten sind theilweise wegen mangelhafter Beobachtungen sehr willkührlich 
gezeichnet worden. Auch können die hier vorliegenden Karten als eine auf 
Naturgesetze gegründete verbesserte Ausgabe jener Karten betrachtet werden, 
worin unzählige Widersprüche und Unmöglichkeiten beseitigt und eine der 
Natur entsprechende Harmonie und Stetigkeit in allen Th eilen hergestellt und 
alle dort leer gelassenen Bäume nicht willkührlich, sondern nach den Prin 
cipien der Wahrscheinlichkeit ausgefüllt worden sind. Jene Karten taugen 
also nicht zur Prüfung der vorliegenden, sondern werden vielmehr von nun 
an in allen Beziehungen mit grossem Gewinn durch diese ersetzt. Ein Blick 
in diese und jene Karten lehrt übrigens, dass die neuen Karten im Wesent 
lichen Alles wiedergeben, was die alten enthielten, und weit vollständiger sind. 
Zweitens, was die Vergleichung der Theorie und Erfahrung betrifft 
durch Eintragung einzelner Beobachtungen in unsere Karten und graphische 
Darstellung der Differenzen, so würde diese zwar nicht ohne Interesse sein, 
aber doch nur dann Nutzen schaffen, wenn die Beobachtungen zahlreich ge 
nug, zuverlässig und nahe gleichzeitig wären, wo dann diese Vergleichung die 
Grundlage einer Verbesserungsrechnung werden könnte. Dazu ist nicht er 
forderlich, dass diese Beobachtungen aus derZeit (1830) herrühren, für welche 
der magnetische Zustand der Erde in den vorliegenden Karten bestimmt wird, 
aus welcher Zeit keine solchen Beobachtungen existiren; sondern diese Beob 
achtungen können erst künftig gemacht werden, und dennoch wird ihre Ver 
gleichung mit der Theorie durch Eintragung in unsere Karten und graphische 
Darstellung der Differenzen zur Grundlage einer Verbesserungsrechnung dienen 
können, durch welche zwar der magnetische Zustand der Erde nicht mehr für 
die vergangene Epoche besser, sondern für die neue Epoche mit einer Ge 
nauigkeit bestimmt werden kann, welche die jetzt erreichbare weit übertrifft. 
— Es ist Hoffnung, dass ein solches vollständigeres und zuverlässigeres System 
gleichzeitiger Beobachtungen wirklich bald ausgeführt und der hier angedeutete 
Gebrauch davon wirklich bald gemacht werden wird. 
Drittens aber, um zu prüfen, in wie weit es gelungen ist, mit den vor 
handenen unvollständigen und unzuverlässigen Datis der Erfahrung die Elemente 
der Theorie des Erdmagnetismus schon jetzt näherungsweise zu bestimmen; 
dazu dient am besten eine Vergleichungstafel der berechneten und beob- 
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