Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

PRAXIS DES NUMERISCHEN RECHNENS. 
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Was den Nutzen betrifft, so darf nicht unbemerkt bleiben, dass das Be- 
dürfniss, die Factoren auszumitteln, bei grossen Zahlen lange nicht so oft 
vorkommt als bei kleineren. Man braucht also die Tafeln bis 100 000 viel 
häufiger, als die folgenden Hunderttausende; ebenso die erste Million viel 
häufiger als die folgenden 9, wenn sie erst alle da sein werden. Es muss 
aber dagegen auch in Erwägung gezogen werden, dass wenn nun doch bei 
einer sehr grossen Zahl ein solches Bedürfniss eintritt, es (wie schon oben 
bemerkt ist) so gut wie unmöglich wird, dasselbe ohne Tafeln zu befriedigen, 
während bei kleinern Zahlen man bei einigem Zeit-Aufwande es doch mög 
lich machen könnte, ohne Tafeln fertig zu werden. 
Zweitens muss ich auf das Bestimmteste erklären, dass ein Absatz der 
Tafeln durch Verkauf niemals zureichen wird, die Kosten zu decken. Ein 
Buchhändler, der sie in Verlag nimmt, kann gewiss kein Honorar geben, ja 
er wird vielleicht nicht einmal die Druckkosten gedeckt sehen, und wird es 
also auch auf dieser Seite einiger Unterstützung bedürfen. Man muss hoffen, 
dass, soweit Privatmittel nicht ausreichen, eine oder die andere Akademie die 
hülfreiche Hand bieten wird. 
Für wichtig halte ich noch, dass, wenn Sie die Arbeit unternehmen, Sie 
das Manuscript gleich so einrichten, wie es ohne alle Abänderung demnächst 
gedruckt werden soll. Unbedingt halte ich hier die Einrichtung der Burck- 
hardt’sehen Tafel für die beste. 
Endlich mache ich Sie noch aufmerksam darauf, dass Burckhardt bei 
der Ausführung seiner Arbeit, mehrere sehr wichtige Erleichterungsmittel in 
Anwendung gebracht hat, ohne welche das Geschäft viel beschwerlicher und 
zeitraubender sein würde. Sie finden dieselben erwähnt in der Vorrede von 
Burckhardt’s Tafeln und vielleicht noch etwas deutlicher in meiner Anzeige 
dieser Tafeln, Göttingische Gelehrte Anzeigen 1814, S. 1758 [Werke II, 
S. 183, 184]. Auch werden Sie noch allerlei Sie vielleicht interessirende Be 
merkungen finden in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen 1812, S. 477 
[Werke II, S. 180, 181] und 1816 S. 1 776 [Werke II, S. 184, 185], wo Cher- 
nac’s Tafeln und Burckhardt’s dritte Million angezeigt sind. 
Göttingen, den 7. December 1850. 
Ihr ergebenster 
C. F. Gauss
	        
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