Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Thermochemie. 
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nur zwei von den constanten Temperaturen T x und T 2 
benutzt werden, so erhält man den bekannten sogen. 
Carnot-CLAPEYRON’schen Kreisprocess und der zweite 
Hauptsatz geht über in 
während die im Ganzen geleistete mechanische Arbeit 
nach dem ersten Hauptsatz beträgt (§ 143) 
fdW= AfdQ = A{Q r + (? 2 ). 
Hier bedeuten Q x und Q 2 nach Grösse und Vor 
zeichen die von den beiden Reservoiren abgegebenen 
Wärmemengen. 
Ist in einem speciellen Fall die geleistete Arbeit 
JdW — 0, so ist Q 2 ——Qi, und der Process führ 
keine andere bleibende Veränderung herbei, als den 
Uebergang der Wärme Q x aus dem ersten in das zweite 
Reservoir. Dann fordert die Ungleichung des zweiten 
Hauptsatzes, dass, falls T x > T- 2 , Q x positiv, d. h, die 
Wärme geht aus dem wärmeren in das kältere Reservoir. 
Ist in einem anderen speciellen Fall der Kreisprocess 
reversibel, so wird aus der Ungleichung des zweiten 
Hauptsatzes eine Gleichung, und die beiden Q, die dem 
nach nothwendig entgegengesetztes Vorzeichen haben, 
stehen im Verhältniss der Temperaturen; durch sie ist 
dann auch die äussere Arbeit A {Q t 4- Q 2 ) bestimmt. 
148. Auf dem letzten Satz beruht die im Wesentlichen 
schon von W. Thomson gegebene Vervollständigung der 
Definition der Temperatur (vergl. § 6) für solche Gebiete, 
in denen die Angaben der verschiedenen Gasthermometer 
auseinandergehen. Hat man nämlich zwei Wärme 
reservoire, das eine von der Temperatur des schmelzen 
den Eises, das andere von unbekannter, aber constanter 
Temperatur, so führe man zwischen ihnen einen rever 
siblen CARNOT-CLAPEYRON’schen Kreisprocess mit einer 
beliebigen Substanz aus. Dann ergiebt nach dem Obigen
	        
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