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Thermochemie.
Allgemeinen ein Zustand um so stabiler ist, je mehr
Phasen er enthält (2x2).
4. Capitel. Gasgemenge.
167. Die im vorigen Capitel aufgestellten allgemeinen
Gleichgewichtsbedingungen eines Systems lassen sich
weiter verfolgen, wenn die Abhängigkeit der charakte
ristischen Grössen: des Volumens, der Energie und der
Entropie von dem Druck, der Temperatur und den
Mengen der einzelnen Phasenbestandtheile bekannt ist.
Dies ist mit grosser Annäherung der Fall für Gasgemenge,
insofern sie den Gesetzen von Boyle und Gay-Lussac
folgen, ferner dem DALTON’schen Gesetz, dass der Druck
p eines Gasgemenges gleich ist der Summe der Partial
drucke der einzelnen, das ganze Volumen allein erfüllend
gedachten Gase, und endlich dem Gesetz, dass bei der
Vermischung der einzelnen Gase keine Wärmetönung
auftritt, abgesehen von der durch etwaige äussere Arbeit
hervorgerufenen. Aus diesen Sätzen ergiebt sich, dass das
Volumen eines Gasgemenges einfach durch die Summe
der darin enthaltenen Moleküle berechnet wird, ferner
die Energie durch die Summe der Partialenergieen.
168. Zu diesen Sätzen für das Volumen und für die
Energie, welche unmittelbar aus der Erfahrung abgeleitet
werden können, kommt noch ein entsprechender für die
Entropie, der für die Anwendung der entwickelten Theorie
ebenso unentbehrlich ist, aber in den wenigsten Fällen
direkt geprüft werden kann: dass die Entropie eines
Gasgemenges gleich ist der Summe der Entropieen der
einzelnen Gase, wenn sie bei derselben Temperatur allein
das ganze Volumen ausfüllen. Denn die Abhängigkeit
der Entropie eines Gemenges von den Mengen der ein
zelnen Bestandtheile kann nur dadurch direkt gemessen
werden, dass man das Gemenge auf einem reversiblen
Wege in die einzelnen Bestandtheile trennt (213) (§ 145).
Der ausgesprochene Satz ist aber immer richtig, wenn